Ärzte in Berlin machen Ende Juni ihre Praxen dicht

BERLIN (ami). Für eine bessere Finanzierung der ambulanten Medizin wollen die Ärzte in der Hauptstadt protestieren: sie setzen dabei auf Praxisschließungen in der letzten Juni-Woche.

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Zu den Protesttagen hat das Bündnis Berliner Kassenärzte aufgerufen. Die Politiker hätten zwar anerkannt, dass mehr Geld für die ambulante Medizin nötig sei, doch sie wollten sich nun davor drücken, dieser Erkenntnis auch Taten folgen zu lassen.

"Die Bundesregierung muss die Krankenkassen per Gesetz verpflichten, das in den vergangenen Jahren entstandene Defizit in der Patientenversorgung auszugleichen", fordert das Bündnis in einem Protestaufruf an die rund 6500 niedergelassenen Ärzte in Berlin. "Stop! Auch Politiker steuern manchmal in die falsche Richtung", heißt es deshalb auf Aktionsplakaten, die in den Praxen der niedergelassenen Haus- und Fachärzte aufgehängt werden sollen.

Seit Jahren würden mehr als ein Drittel aller ambulanten Leistungen von den Vertragsärzten in der Hauptstadt ohne Bezahlung erbracht. Das gemeinsame Bündnis aus Medi Berlin, Hausärzteverband und Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in der Zeit vom 23. bis 30. Juni die Vertreter der Bundesausschüsse zur Berechnung der einheitlichen Punktwerte ab dem Jahr 2009 tagen.

"Die Kassen wollen keinen Cent mehr ausgeben als bisher. In dieser Woche muss unser Druck der Politik klar machen: Uns steht mehr Geld zu! Sonst kann der Bewertungsausschuss genüsslich in den Sommerferien unsere Punktwerte einkochen", heißt es in dem Aufruf weiter.

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin hat angekündigt, während der Protestwoche den Ärzten den Besuch von verschiedenen Fortbildungsveranstaltungen anzubieten.

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