KOMMENTAR

Bayern auf dem Boden der Realität

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Gemessen an der behaupteten Existenznot bayerischer Hausärzte und ebenso gemessen an den Forderungen ihres Verbandes sind die konkreten honorarpolitischen Zusagen von Ministerpräsident Günther Beckstein eher enttäuschend. Gleichwohl kann der Verband unter der Führung von Dr. Wolfgang Hoppenthaller beachtliche Erfolge nachweisen. Das ist nicht zuletzt seiner Beharrlichkeit zu verdanken.

Erstens wächst wohl die Sicherheit, dass den Vertragsärzten im Süden der Republik mit dem Gesundheitsfonds und der Vergütungsreform kein Honorar verloren geht, sondern noch ein kleines Plus zwischen zwei und drei Prozent im nächsten Jahr aufs Konto kommt.

Mindestens ebenso wichtig für den Hausärzteverband ist der Machtzuwachs. Hat ein Verband in einem KV-Bezirk mindestens 50 Prozent der Hausärzte organisiert, dann hat der Verband Anspruch auf einen Vertragsabschluss. Das ist ein Konstrukt, das es bislang nur für das KV-Monopol gegeben hat. Weil jede Vertragsangelegenheit schiedsamtsfähig ist, kommt es über kurz oder lang auch zu einem Vertrag.

Die Sache hat allerdings einen Haken: Mit Vertragswettbewerb hat das nichts mehr zu tun. In hochorganisierten Hausarztregionen werden die Kassen quasi dazu verdonnert, mit dem Hausärzteverband einen Vertrag nach Paragraf 73 b abzuschließen. Was soll da noch ein KV-Vertrag? Die KV ist so aus dem Geschäft geboxt, ein neues Monopol ist das Ergebnis.

Mehr zum Thema

Regelung muss in die Approbationsordnung

Hartmannbund fordert einheitliche Aufwandsentschädigung fürs PJ

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert