Kasse sieht Versicherte im DMP gut betreut

KÖLN (iss). Die große Mehrheit der Versicherten, die an einem Disease-Management-Programm (DMP) teilnehmen, fühlen sich von ihren Ärzten gut versorgt. Außerdem motivieren die strukturierten Behandlungsprogramme die Patienten zu einem gesundheitsbewussteren Verhalten.

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Das zeigt eine Untersuchung der DAK. "Die Ergebnisse und die erfreulich hohe Zahl der eingeschriebenen Patienten zeigen uns, dass wir mit unserem Ansatz auf dem richtigen Weg sind", sagt Peter Fey, Leiter der DMP-Arbeitsgruppe bei der DAK.

Der Gesundheitsdienstleister MD Medicus Healthcare hatte bundesweit 3000 der 500 000 DAK-Versicherten befragt, die in eines der insgesamt sechs DMP der Kasse eingeschrieben sind. Jeweils über 80 Prozent der Befragten gaben an, dass der Arzt sich Zeit für die Beratung nimmt, sie ausreichend aufklärt, ihr Anliegen ernst nimmt und sie gründlich untersucht. Bei weiteren rund zehn Prozent war das überwiegend der Fall. Die Aussage "Zu meinem Arzt habe ich vollstes Vertrauen" bejahten 85,1 Prozent, acht Prozent stimmten überwiegend zu, 4,8 Prozent eher nicht und 2,1 Prozent gar nicht.

Ein Drittel hält die Versorgung im DMP für besser.

"Das ist aus unserer Sicht ein sehr gutes Ergebnis", sagt Sprecher Rüdiger Scharf. Wenn die Patienten das Gefühl hätten, vom Arzt im DMP nicht ausreichend versorgt zu werden, würde das die Wirkung der Programme beeinträchtigen.

Nach Einschätzung von 66,8 Prozent der Patienten verändert sich die ärztliche Versorgung durch die Teilnahme am DMP nicht. 30,3 Prozent sehen durch die DMP eine Verbesserung, nur 2,7 Prozent eine Verschlechterung. "Diese Zahlen sind ein Beleg, dass das Versorgungsniveau generell gut ist", sagt Scharf.

Die Programme haben nach der Untersuchung einen guten Einfluss auf das Verhalten der Patienten. 67,9 Prozent gaben an, dass sie Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen jetzt konsequenter wahrnehmen, bei 47,1 Prozent ist die Compliance bei Medikamenten gestiegen. 42,9 Prozent hat das DMP motiviert, regelmäßig Sport zu treiben, 41,6 Prozent fühlen sich körperlich besser und 10,3 Prozent haben mit dem Rauchen aufgehört. Das Expertentelefon, das DMP-Teilnehmern für Fragen zur Verfügung steht, spielt kaum eine Rolle. 59,7 Prozent kennen das Angebot nicht. 84,8 Prozent nutzen es überhaupt nicht, nur 4,2 Prozent wenden sich häufig an Experten im Call-Center.

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