Mehr Geld für Demenzkranke in Kliniken ist ein Muss

DÜSSELDORF (kab). Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) fordert mehr Geld für die Versorgung von Patienten mit Demenz in Krankenhäusern.

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"Ich glaube nicht, dass dies mit den bestehenden Ressourcen zu machen ist", sagte Laumann. Es sei Aufgabe der Krankenkassen, die Mittel bereitzustellen. Die Forderung unterstützte der Präsident der Ärztekammer Nordrhein Professor Jörg-Dietrich Hoppe. "Diese Nebendiagnose muss einen Stellenwert bekommen, durch den die Fallpauschale erhöht wird." Das Hauptproblem im Umgang mit demenzkranken Menschen in Kliniken sei ein Organisatorisches.

"Demenzkranke in Krankenhäusern gab es schon immer. Aber der Krankenhausbetrieb ist heute ein anderer und dadurch wird das Problem größer", sagte Minister Laumann. Patienten, die zusätzlich an Demenz leiden, passten nicht in einen immer stärker spezialisierten und standardisierten Ablauf in Kliniken, sagte Dr. Susanne Angerhausen, Projektleiterin eines Modellversuches.

In dem Projekt haben vier NRW-Krankenhäuser seit 2005 die bessere Versorgung Demenzkranker erprobt. Zu den wichtigsten Empfehlungen gehört die Einrichtung von Schwerpunktstationen. Nur so könne man geeignetes Personal auswählen und schulen.

Auf diesen Stationen müssten beispielsweise Heizungen und Wasserhähne so gesichert sein, dass sich Patienten nicht versehentlich Verbrennungen zuziehen, so Anger-hausen. Auch sollten Angehörige stärker in die Betreuung der Demenzkranken einbezogen werden. Das erleichtere den Patienten den Alltag im Krankenhaus.

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