Was "Koma-Saufen" den Beitragszahler kostet
KÖLN (akr). Der Alkoholkonsum von Jugendlichen bis zur Bewusstlosigkeit ist nicht nur ein gesundheitsschädlicher Zeitvertreib, sondern kostet die Kassen auch viel Geld.
Das geht aus einer Umfrage des Radiosenders "Eins Live" unter den vier größten Ersatzkassen, dem AOK Bundesverband und dem Bundesverband der Betriebskrankenkassen hervor. Die befragten Kassen zahlten im Jahr 2007 rund 11,6 Millionen Euro für Patienten unter 20 Jahren, die wegen der Hauptdiagnose "akuter Rausch" in einer Klinik behandelt wurden. Im Jahr 2005 verursachten die sogenannten "Koma-Säufer" Kosten in Höhe von 9,7 Millionen Euro.
Die Kassen registrierten im vergangenen Jahr 20 400 Fälle, in denen junge Leute wegen eines Alkoholrausches in ein Krankenhaus kamen. Im Jahr 2005 erfassten sie 17 400 Fälle. Dabei werden männliche Jugendliche öfter behandelt als weibliche. Die Techniker Krankenkasse zum Beispiel zahlte für 1134 junge Männer und für 688 junge Frauen die Kosten für die Versorgung in einer Klinik nach zu hohem Alkoholkonsum.
Allerdings schlagen nicht nur junge Leute über die Stränge. Die Betriebskassen in NRW zahlen 2007 für Patienten, die wegen eines Rausches in die Klinik kamen, über drei Millionen Euro. Von den 2500 Fällen waren zwei Drittel Erwachsene, ein Drittel Jugendliche. 205 junge "Koma-Trinker" waren jünger als 16 Jahre. Der BKK Landesverband NRW hat mit der Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung das Informationsblatt "Komasaufen - Alkoholmissbrauch der lebensgefährlichen Art" aktualisiert. Es gibt Bezugspersonen von Jugendlichen Argumentations- und Handlungshilfen.
Interessierte können den Flyer unter www.ginko-stiftung.de bestellen oder unter www.bkk-nrw.de herunterladen
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