Keine Regressforderungen in Hessen

NEU-ISENBURG (bee). Hessens niedergelassene Ärzte können aufatmen: Nach einem gemeinsamen Gespräch mit Kassenvertretern im hessischen Sozialministerium sind die Regressdrohungen vom Tisch. "Die Sparerfolge der Ärzte wurden von den Krankenkassen anerkannt", sagte KV-Sprecher Karl Matthias Roth gestern im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung."

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In einer gemeinsamen Erklärung des hessischen Sozialministeriums, der KV und der Landesverbände der Krankenkassen in Hessen sowie der Ersatzkassen wird deutlich, dass für das Jahr 2008 keine Regressforderungen für die niedergelassenen Ärzte ins Haus stehen werden. Man sei sich einig, "dass das geeignete Instrument zur Prüfung der Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung die arztindividuelle Prüfung ist".

Weiter heißt es in der Erklärung, dass die gesetzlich vereinbarten Versorgungs- und Wirtschaftlichkeitsziele erreicht werden würden. Deshalb werde "eine Geltendmachung der Überschreitungen des Verordnungsvolumens für das Jahr 2008 bis zum Jahresende nicht erfolgen."

Die Sorgen der Ärzte waren zuletzt immer größer geworden.

Das Gespräch am vergangenen Freitag fand unter der Moderation der hessischen Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) statt. Nötig war dieser "Runde Tisch" geworden, da nach Berechnungen der KV Hessen am heutigen Dienstag die Budgets für Arzneimittel überschritten werden (wir berichteten). Bei verschiedenen Veranstaltungen in Hessen hatten sich die niedergelassenen Ärzte in den vergangenen Wochen besorgt über die möglichen Forderungen gezeigt.

Die "Initiative Gesundheitsoffensive Hessen" hatte die Niedergelassenen aufgefordert, heute die Praxen ab 15 Uhr für regionale Proteste zu schließen. Die Aktionen werden nun erst einmal abgesagt, sagte Dr. Werner Prinz, erster Vorsitzender der Gesundheitsoffensive und Facharzt für Gynäkologie in Wolfshagen der "Ärzte Zeitung".

Auch die Kassenärztliche Vereinigung wird ihren Mitgliedern ein Rundschreiben zukommen lassen, in dem der Ausgang der Verhandlungen erläutert werde, so KV-Sprecher Roth. Von KV-Mitgliedern würden nun keine Protestaktionen erwartet.

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