Modellprojekt "Agnes" wird fortgesetzt

POTSDAM (ami). Das Modellprojekt "AGnES" kann in Brandenburg im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Die Ärzte haben sich zu einer Teilfinanzierung bereit erklärt.

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"Wir stimmen einer Teilfinanzierung zu, damit das Modellprojekt ab Januar 2009 überhaupt weitergeführt werden kann", so der Chef der KV Brandenburg Dr. Hans-Joachim Helming.

Diese Bereitschaft an einer Übergangslösung mitzuwirken, ändere aber nichts an der Position der Ärzte, dass die Hausbesuchs-Kräfte, die auf Weisung in unterversorgten Gebieten tätig werden, von den Krankenkassen zusätzlich finanziert werden müssten. Die Finanzierung der KVBB soll für zwei Quartale gelten. Die Höhe ist noch nicht abschließend geklärt. Der regionale Hausärzteverband hat der KVBB grünes Licht gegeben.

Ein Zeichen aktiver Unterstützung der Ärzte.

Zum Jahresende läuft die Förderung des Landes-Gesundheitsministerium aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds aus. Zeitgleich sollten die Hausbesuche durch geschulte Pflegekräfte oder Praxisassistentinnen in die Regelversorgung überführt werden. Das sieht das Pflegeweiterentwicklungsgesetz vor. Dazu müssten sich Krankenkassen und Ärzte im Bewertungsausschuss auf Bundesebene jedoch auf eine neue EBM-Ziffer verständigen. Die KBV hatte dazu nach eigenen Angaben Mitte Oktober ein Modell vorgelegt. Doch eine Einigung über Inhalte, Abrechnungsvoraussetzungen und die Finanzierung einer entsprechenden EBM-Ziffer steht noch immer aus.

"Da die Krankenkassen auf Bundesebene sich einer Finanzierung verweigerten, stand AGnES vor dem Aus", so KVBB-Chef Helming.

Dass die Brandenburger Ärzteschaft einspringe, sei jedoch kein Präjudiz dafür, in Zukunft eine solche Struktur aus ärztlichen Honoraren zu finanzieren. Es sei lediglich ein Zeichen der aktiven Unterstützung neuer Versorgungsmodelle, so Helming. Die KVBB habe von Anfang an darauf hingewiesen, dass Fragen wie die nach der Finanzierung, der Qualifikation, des Leistungsspektrums und des Einsatzgebietes rechtzeitig geklärt werden müssten.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Pragmatismus vor Standespolitik?

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