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Der Fluch des Erfolgs

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Ein Honorarzuwachs von drei Milliarden Euro binnen zwei Jahren hat eine historische Dimension - und die Enttäuschung vieler Ärzte muss auf den ersten Blick verwundern. Erklärlich ist sie dennoch.

Zum einen: Überraschend hohe Honorarzuwächse hat es bereits im vergangenen Jahr gegeben, vor allem, weil besonders förderungswürdige Leistungen extrabudgetär mit einem hohen, weit über 3,5 Cent liegenden Punktwert vergütet worden sind. Das gilt vor allem für KVen wie Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein oder Bayern, die in diesem Jahr ein Minus oder fast Stagnation verzeichnen.

Hinzu kommt die Wirkung zentraler Vorgaben, die ihrerseits wiederum ein Reflex auf eine auch von Ärzten erhobene Forderung nach gleichem Geld für gleiche Leistung sind: Ablesen lässt sich dies am West-Ost-Wachstumsgefälle: 2,2 Prozent plus zu 2008 im Westen, aber 12,9 Prozent Zuwachs im Osten. Es ist der Fluch des Erfolgs, dass sein Ausmaß sich extrem unterschiedlich verteilt - und die großen Gewinner der Reform dies in aller Stille genießen.

Außerdem: Noch lässt sich das ganze Ausmaß der Wirkungen - regional, fachgruppenspezifisch, differenziert nach Praxistypen - nicht überblicken, geschweige denn systematisieren. Das Fazit: Geduld für gründliche Analyse!

Lesen Sie dazu auch: Hohes Honorarplus 2008 schmälert Zuwachs in 2009

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Vergütungsreform: Baustelle mit Fallgruben

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