Weiter Streit um ambulante Operationen in Berlin

BERLIN (ami). Die Finanzierung von ambulanten Operationen in Berlin ist weiterhin strittig.

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Die Krankenkassen vertreten den Standpunkt, dass die Gelder ausreichen. "Mit rund 3,5 Millionen Euro mehr für sämtliche ambulante Operationsleistungen gibt es auch in diesem Bereich erhebliche Zuwächse. Für den überwiegenden Teil der ambulanten OP-Leistungen wird damit zukünftig mehr gezahlt", erklärte die Arbeitsgemeinschaft der Berliner Krankenkassen. Die Klagen der ambulanten Operateure und Anästhesisten drehten sich "letztlich um ein innerärztliches Verteilungsproblem, für das die KV durch Schiedsamtentscheidung zuständig ist", so die Kassen.

Der Landesverband Ambulantes Operieren (LAO) und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin fordern jedoch eine zusätzliche Förderung der Krankenkassen für einige stationsersetzende Leistungen. LAO-Chef Dr. Ansgar Pett verwies darauf, dass manche Eingriffe nach der neuen Honorarverteilungsssystematik 2009 schlechter bezahlt würden als 2008. Der Gynäkologe hat nach eigenen Angaben für eine Abrasio 2008 noch 235 Euro erhalten. "2009 sind es nur noch 214 Euro.

Das Krankenhaus kann jedoch 738 Euro abrechnen", so Pett. Ähnlich sieht es laut KV Berlin bei einer Metallentfernung nach Knochenbruch aus.

Dafür erhielt der niedergelassene Unfallchirurg den Angaben zufolge 2008 noch 417 Euro, jetzt nur noch 371 Euro, während Kliniken 1180 Euro abrechnen können. LAO und KV Berlin fordern, dass die Preise von 2008 weiter gelten sollen.

Einer Aufforderung zur Verlängerung der Strukturverträge sind die Krankenkassen bislang nicht gefolgt. Geeinigt haben sich die Ärzte jedoch mit den Betriebskrankenkassen. Hier soll ein Integrationsvertrag für die 25 häufigsten Eingriffe den Strukturvertrag ablösen. Deshalb behandeln Operateure und Anästhesisten die BKK-Versicherten derzeit wieder regulär gegen Chipkarte, alle anderen Versicherten weiterhin nur gegenKostenerstattung.

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