Plakataktion gegen Ärztemangel wirkt

KÖLN (iss). In der westfälischen Stadt Bünde werden die Einwohner an vielen Stellen mit der Frage "Was tun, wenn kein Arzt mehr kommt ...?" konfrontiert.

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Über große Plakate, Anzeigenkampagnen und Flyer wollen die Mitglieder der Ärzteinitiative Medizin und Mehr (MuM) die Patienten zur Diskussion über die Zukunft der ambulanten Versorgung anregen.

Das Konzept funktioniert, berichtet Allgemeinmediziner Dr. Robert Kluger, einer der Initiatoren von MuM. "Wir haben absichtlich Plakate gewählt, die sich nicht selbst erklären", sagt er. "Die Leute sprechen uns an und fragen, was wir damit meinen." So bekommen die Ärzte die Gelegenheit, ihre Sorgen über die Bedrohung der wohnortnahen haus- und fachärztlichen Versorgung, der freien Arztwahl und der Therapiefreiheit zum Ausdruck zu bringen.

"Die Patienten verstehen, dass wir das für sie machen und nicht für uns", sagt Kluger. Er hat in seiner Praxis Flyer ausgelegt und sammelt Unterschriften. "Die Resonanz ist sehr gut, bisher hat sich noch kein Patient beschwert." Binnen kurzer Zeit haben die Ärzte 5000 Unterschriften zusammen bekommen. Die Listen sollen dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) überreicht werden. Wahlkampf für bestimmte Parteien wollen die Ärzte aus Bünde explizit nicht machen. Der gehöre nicht in die Wartezimmer, sagt Kluger.

Die MuM-Mitglieder hoffen, dass Ärzte aus anderen Regionen sich der Aktion anschließen. Dafür stellen sie auch ihre Plakate und Flyer zur Verfügung. "Das Material ist unser Eigentum. Wir geben es gern weiter."

Kontakt: Dr.Weil@t-online.de

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