Interdisziplinäre Netze machen das Rennen beim NRW-Gesundheitspreis
Für die Versorgung von Kopfschmerzpatienten ist das Uni-Klinikum Essen ausgezeichnet worden.
Veröffentlicht:Von Ilse Schlingensiepen
DÜSSELDORF. Mit der zielgerichteten und abgestimmten Versorgung von Patienten mit Kopfschmerzen lässt sich nicht nur eine bessere Behandlungsqualität erreichen, sondern auch eine deutliche Reduktion der Behandlungskosten. Das zeigt die Arbeit des "Westdeutschen Kopfschmerzzentrums - Kompetenzzentrum für Diagnostik und Therapie von Kopfschmerzen" an der Universitätsklinik Essen.
Das Zentrum hat ein Netz aufgebaut, das die ambulante und die tagesklinische Behandlung ebenso umfasst wie die stationäre Versorgung und die Rehabilitation sowie psychologische und sportmedizinische Begleittherapien. Die Kosten sinken um 25 Prozent im Vergleich zur Regelversorgung - obwohl die Krankenkassen eine höhere Vergütung zahlen und mehr für Arzneimittel ausgeben. Das wird mehr als kompensiert durch den Rückgang bei den Besuchen von Notfall-Ambulanzen und des ärztlichen Notdienstes sowie bei den Krankenhausaufenthalten.
"Hier wurde in vorbildlicher Weise ein Netz aller Berufsgruppen aufgebaut, die an der Behandlung von Kopfschmerzen beteiligt sind", lobt der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Das Kopfschmerzzentrum hat den ersten Platz beim diesjährigen "Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen" gewonnen.
Für seine wöchentlichen Hebammensprechstunden in Kindertagesstätten hat das Gesundheitsamt Münster einen zweiten Preis erhalten. Das Beratungsangebot zu Themen wie Säuglingssterblichkeit, Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und Familienplanung erreicht vor allem Mütter aus sozial benachteiligten Schichten. Ein weiterer zweiter Preis geht an das fach- und sektorenübergreifende Netz Solimed in Solingen, der dritte Preis an das St. Marien Seniorenheim in Ratingen für sein Projekt zur Schmerzbehandlung und Palliativbetreuung.