Stiftungsprofessor will Freude am Hausarztberuf vermitteln

Vor drohenden Engpässen in der hausärztlichen Versorgung hat der stellvertretende Vorsitzende der KV Bayerns (KVB), Dr. Gabriel Schmidt, gewarnt.

Von Jürgen Stoschek Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Bereits heute sei jeder fünfte Hausarzt im Freistaat sechzig Jahre alt oder älter, sagte Schmidt. Vor allem angesichts der demografischen Entwicklung sei es geboten, den hausärztlichen Nachwuchs zu unterstützen, sagte Schmidt anlässlich der Antrittsvorlesung von Professor Antonius Schneider, dem Inhaber des bayernweit ersten Lehrstuhls für Allgemeinmedizin an der TU München (wir berichteten).

Außer dem neuen Stiftungslehrstuhl habe die KVB daher unter anderem eine Online-Börse für Weiterbildungsstellen eingerichtet und setze sich für eine bessere finanzielle Förderung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin ein. "Ziel der KVB ist es, junge Medizinstudenten bereits frühzeitig für eine allgemeinärztliche Tätigkeit zu interessieren und ihnen die Breite und Vielfalt des Fachgebiets Allgemeinmedizin nahe zu bringen", erklärte Schmidt.

Die AOK Bayern sehe in Hausärzten "unverzichtbare Lotsen durch das Gesundheitssystem" und habe sich darum dafür entschieden, gemeinsam mit der KVB die Finanzierung des Stiftungslehrstuhls für Allgemeinmedizin für die nächsten sechs Jahre zu übernehmen, erklärte AOK-Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Platzer.

Er betrachte es als wichtigste Aufgabe, die Studierenden für die Hausarztmedizin zu motivieren und "die Lücke zwischen Abschluss des Studiums und Weiterbildungszeit zum Facharzt für Allgemeinmedizin" zu schließen, sagte der neue Lehrstuhlinhaber. "Zudem möchte ich in der Versorgungsforschung problematische Aspekte der hausärztlichen Tätigkeit angehen und Möglichkeiten zur Verbesserung aufzeigen", so Schneider. Ziel sei es, die hausärztliche Tätigkeit auch in Forschung und Lehre attraktiver zu machen.

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