GBA-Chef Hess will Ausschuss neu ausrichten

KÖLN (iss). Der Gemeinsame Bundesausschuss muss sich nach Ansicht seines Vorsitzenden Dr. Rainer Hess langfristig anders ausrichten.

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Statt wie bisher Einzelaufträge abzuarbeiten, müsse der Ausschuss in einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive das Versorgungsgeschehen in den Blick nehmen, sagte Hess bei der Kölner Ringvorlesung Gesundheitsökonomie des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie an der Universitätsklinik Köln. "Wir müssen den GBA neu aufstellen und nicht länger für Einzelbewertungen viel Kraft opfern mit kleinen Ergebnissen." Beim Krankheitsbild Diabetes etwa dürfe es nicht länger darum gehen, ob eine bestimmte Medikamentengruppe in den Leistungskatalog aufgenommen wird oder nicht, erläuterte Hess. Statt dessen müsse der GBA die vorhandenen Strukturen und Angebote von der Primärprävention bis zur Rehabilitation prüfen.

Auf dieser Basis könnten dann Handlungsbedarf entdeckt und Beratungsthemen identifiziert werden. "Wir müssen uns über die Gräben hinweg über die Versorgungssituation in Deutschland unterhalten, jenseits von ökonomischen Interessen", forderte er. Hess hofft, dass der Ausschuss 2010 die neue Herangehensweise modellhaft erproben kann. Einzelbewertungen werde es aber weiter geben. Mit dem sektorübergreifenden Ansatz sei der GBA bereits dabei, sich bei der Qualitätssicherung neu zu positionieren. Werde ein Patient zwei Tage im Krankenhaus behandelt, reiche es nicht aus, nur diese zwei Tage für die Qualitätssicherung zu erfassen. "Ich muss wissen, was davor und was danach passiert", sagte Hess.

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