Kommentar

Die KBV und die Kakophonie

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

"Die Kassenärztliche Bundesvereinigung ist die politische Interessenvertretung der Vertragsärzte auf Bundesebene", heißt es auf der Internetseite der KBV. Das ist richtig und falsch zugleich. Gewiss hat die KBV eine herausgehobene Stellung im Geflecht ärztlicher Interessengruppen. Auch wird ihre Stimme im politischen Berlin nach wie vor gehört. Doch de facto ist die KBV nur noch eine Interessenvertretung, das "die" ist entfallen.

Mit dem politisch gewünschten Vertragswettbewerb haben sich neue Player etabliert, die sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen wollen -  allen voran der Deutsche Hausärzteverband. Das beeinflusst auch die KBV. Entsprechend defensiv kann sie nur noch politische Vorschläge lancieren. Das wurde am Dienstag bei der Vorstellung ihrer Vorschläge für eine "Neuausrichtung der ambulanten medizinischen Versorgung" deutlich. Das Papier soll die "Grundlage der innerärztlichen Diskussion" bilden, hieß es.

Nur: Was fangen Gesundheitspolitiker mit Forderungen an, für die innerärztlich (noch) kein Konsens besteht? Das ist die Kehrseite des Vertragswettbewerbs: Durch die Kakophonie der Akteure droht die Gefahr, dass die Politik sich ihre Bündnispartner ad hoc wählt -  je nachdem, welche Position gerade genehm ist.

Lesen Sie dazu auch: KBV strebt Honorar nach Zeitaufwand an KBV warnt vor drohendem Ärztemangel

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen