Fachärzteverband fordert bessere Konditionen für Versorgung auf dem Land
Der Deutsche Fachärzteverband sieht kein Problem in der Hausarztversorgung auf dem Land. Vielmehr fehlten Fachärzte - für diese lohne sich die Tätigkeit dort kaum.
Veröffentlicht:MÜNCHEN. Die medizinische Versorgung auf dem Land ist - so zumindest die Ansicht des Deutschen Facharztverbandes (DFV) - vor allem ein Problem der Fachärzte und weniger der Hausärzte.
Die meisten Fachärzte seien Versorgerfachärzte und nicht in der Nische der Hochspezialisierung tätig, erklärte DFV-Vorsitzender Dr. Thomas Scharmann. Für Facharztpraxen auf dem Land seien der Einzugsradius größer und damit die Anfahrtswege für die Patienten weiter. Damit in den Regionen genügend Fachärzte tätig werden, müssten sich die Rahmenbedingungen verbessern.
Der Ansatz von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler gegen einen drohenden Ärztemangel sei im Grundsatz richtig, erklärte Scharmann. Es müsse aber keine Quote sein. Vielmehr müssten sich die Bedingungen verbessern, damit Fachärzte auch auf dem Land tätig werden. "Die fachärztliche Tätigkeit auf dem Land muss sich wieder lohnen", sagte Scharmann. In vielen Regionen lebten vor allem viele ältere, pflegebedürftige und multimorbide Patienten, "die auch und gerade von niedergelassenen Fachärzten aufwändig in Hausbesuchen betreut werden müssen", sagte der DFV-Vorsitzende.
Unter der heutigen Honorarsystematik gehe das nicht, weil die zeitintensive Betreuung einer größeren Zahl von Patienten finanziell bestraft werde. "Wir fordern eine Finanzierung, die auf die speziellen Erfordernisse des ländlichen Raumes eingeht", sagte Scharmann.
Der Landfacharzt müsse seine hohe Mobilität bezahlt bekommen. "Dies bildet sich in der gegenwärtigen Systematik nicht ab, in der die Grundversorgung stark gefährdet erscheint", erklärte Scharmann. Um die Versorgung angesichts der demografischen Entwicklung auch in Zukunft sicherzustellen, seien flexible Modelle, wie etwa "Flying-doctor"-Systeme, vorstellbar, bei denen die Fachärzte tageweise in die Region kommen, so Scharmann.
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