Kommentar

Von Gerechtigkeit keine Spur!

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Der Begriff "Honorargerechtigkeit" kommt vielen niedergelassenen Ärzten wie Hohn vor. Dabei sollten die Änderungen an der Honorarsystematik vor allem für eins sorgen: für mehr Gerechtigkeit. Unbestritten gibt es Gewinner der Reform, die von einem Honorarzuwachs profitieren. Von ihnen hört man aber nichts. Immer lauter wird dagegen der Protest der Verlierer, die sich mit schwindenden Honoraren konfrontiert sehen, weil sie in der falschen Region wohnen, zur falschen Fachgruppe gehören oder zur falschen Untergruppe - oder alles zusammen. Bei den fachärztlichen Versorgerpraxen in Nordrhein potenzieren sich die Probleme. Sie erhalten eine Vergütung, die deutlich unter dem liegt, was sie für die Versorgung ihrer gesetzlich versicherten Patienten benötigen.

Hier besteht Handlungsbedarf. An einem System, das zu solchen Verwerfungen führt, muss etwas faul sein. Da absehbar ist, dass die Kassen kein zusätzliches Geld zur Verfügung stellen, muss die Verteilung neu geregelt werden. Das wird denen nicht gefallen, die etwas abgeben müssen, ist aber alternativlos. Um bewerten zu können, ob die Honorarverteilung danach gerechter ist, muss sie transparenter werden - auch so ein Versprechen, das die jüngsten Reformen recht folgenlos begleitet hat.

Lesen Sie dazu auch: Augenärzte und KV suchen ihr Heil vor Gericht

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen