Klinikum schreibt 4000 Euro Prämie für Assistenzarzt aus

Veröffentlicht:
Mit einer Prämie will das Heidekreis-Klinikum Assistenzärzte "einfangen".

Mit einer Prämie will das Heidekreis-Klinikum Assistenzärzte "einfangen".

© Franz Pfluegl / fotolia.com

WALSRODE (cben). Das Heidekreis-Klinikum mit je einem Haus im Niedersächsischen Walsrode und Soltau zahlt Assistenzärzten Prämien in Höhe von 4000 Euro, wenn sie sich für eines der beiden Krankenhäuser als Arbeitsplatz entscheiden.

Das Geld wird nach Auskunft des Klinikum als Umzugspauschale oder als Pendlerpauschale gezahlt. Die beiden Krankenhäuser liegen in der Mitte des Dreiecks Bremen, Hamburg, Hannover. "Wir haben attraktive Bedingungen", wirbt Norbert Jurczyk, einer der beiden Geschäftsführer des Klinikums, für seine Häuser, "aber viele junge Ärzte, die in der Großstadt studiert haben, können sich eine Arbeit auf dem Land nur schwer vorstellen. Deshalb unser Anreizsystem." Von den 100 Arztstellen sind acht nicht besetzt, berichtet der Geschäftsführer. "Uns fehlen zumeist Chirurgen und Anästhesisten."

Kritik an den Prämien kommt vom Hartmannbund-Vorsitzenden Professor Kuno Winn. Er warnte davor, den Wettbewerb um qualifizierte Nachwuchsärzte allein über Geld entscheiden zu wollen. Bisherige Erfahrungen - gerade auf dem Land - belegten, dass Kriterien wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Lebensqualität finanziellen Gesichtspunkten mindestens gleichgestellt seien. "Klinikträger und Politik sind gut beraten, diese Signale ernst zu nehmen und entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen", erklärte Winn.

Das kürzlich erst eingeführte Anreizsystem hilft offenbar tatsächlich. Es hat den beiden Krankenhäusern bereits drei neue Assistenzärzte verschafft, mit zwei weiteren sei man in Verhandlungen, hieß es.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vor Entscheid in der Länderkammer

Streit um Pflegepersonaleinsatz in Kliniken vor der Einigung

Lesetipps
Schwere Infektionen mit Antibiotika richtig behandeln: Behandlungsmythen, die so nicht stimmen.

© bukhta79 / stock.adobe.com

Richtig handeln bei Infektionen

Drei Mythen bei der Antibiotika-Therapie

Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht