Kommentar
Es geht nicht nur ums Geld
Liegt´s wirklich am Geld? Land und KV Niedersachsen belohnen seit Anfang August PJler, die sich dafür entscheiden, ihr PJ-Tertial in einer Hausarztpraxis zu machen.
Die Initiative soll eine Besorgnis erregende Entwicklung stoppen. Schon 2008 kam die KVN mit ihrer Arztzahlprognose 2020 heraus. Danach werden im ländlichen Nordwesten in zehn Jahren 1000 Hausärzte fehlen. Um einer Versorgungskrise zu entgehen, sei ein gemeinsamer Kraftakt aller Beteiligten nötig, hieß es seinerzeit.
Inzwischen sind zwei wertvolle Jahre verstrichen. Gebessert hat sich die Situation indessen nicht - trotz online-Praxisbörse, Gehaltszuschüssen für die Hausarztassistenten, Koordinierungsstelle und nun dem Zusatzgeld für die PJler. Statt 50 Studierenden, die gefördert werden könnten, entscheiden sich derzeit nur 20 für ein PJ Tertial in der Hausarztpraxis.
Die gut gemeinte Hilfe offenbart auch die Hilflosigkeit. Solange sich die Arbeitsbedingungen nicht durchschlagend verbessern, wird der Exodus aus dem Berufsstand Hausarzt weitergehen. Zuschüsse für die Unermüdlichen müssten quasi als "Entschädigung" angesehen werden. Es liegt nicht nur am Geld.
Lesen Sie dazu auch: Geld soll PJ-Studenten aufs Land locken