Kommentar

Der Minister als Coach der Kliniken

Von Michael Kuderna Veröffentlicht:

"Ich verstehe mich da schon als Coach", erklärt Minister Georg Weisweiler mit unschuldigem Lächeln. Doch seine Pläne zur Neuordnung der saarländischen Krankenhauslandschaft haben es in sich. Und er weiß: Ohne das Druckmittel des neuen Krankenhausplans wären sie chancenlos.

So scheint eine kleine Revolution möglich. Den Wildwuchs und die Egoismen von einem Dutzend Trägern durch zwei große Kooperationsschienen zu bändigen und in eine Win-win-Situation für alle zu verwandeln - nicht weniger hat sich der FDP-Politiker vorgenommen.

Dabei hilft ihm, dass er mit der fragwürdigen Doppelstruktur zweier Maximalversorger im kleinen Saarland seinen Frieden gemacht hat. Zudem eröffnet das Zusammenrücken von Universitätsklinik und größtem katholischem Klinikkonzern für einen Liberalen verlockende Perspektiven - sind doch bisher alle Versuche des Haushaltsnotlandes, an der Uni privates Kapital einzubeziehen, gescheitert.

Gutes Coaching ertüchtigt die Klienten zu mutigen Entscheidungen. Der Lohn für den Minister wäre im Erfolgsfall politisch Gold wert: Mancher sonst unausweichliche Kampf bliebe ihm erspart.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: FDP-Minister will Kliniklandschaft umpflügen

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