Hausärzteverband im Nordosten hält Politik der Bundesspitze für "beschämend"

ROSTOCK (di). Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler steht nicht bei allen Hausärzten in der Kritik. Mecklenburg-Vorpommern geht auf Konfrontationskurs zur Verbandsspitze.

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In Mecklenburg-Vorpommern stehen die Hausärzte hinter Gesundheitsminister Rösler.

In Mecklenburg-Vorpommern stehen die Hausärzte hinter Gesundheitsminister Rösler.

© Rene Grycner / fotolia.com

In einer Resolution unterstützen die Hausärzte in Mecklenburg-Vorpommern Rösler ausdrücklich in seinem eingeschlagenen Kurs und fordern die Führung des Deutschen Hausärzteverbandes auf, "ihre teilweise beschämenden Angriffe auf den Bundesgesundheitsminister zu unterlassen, zur Sachlichkeit zurück zu kehren und im Interesse aller deutschen Hausärzte den Minister in seinen Reformbemühungen zu unterstützen".

Der Bundesverband der Hausärzte wollte sich inhaltlich zur Resolution nicht äußern: "Das ist Sache des Landesverbandes", teilte ein Sprecher des Verbands auf Anfrage der "Ärzte Zeitung" mit.

Nach Ansicht der Hausärzte im Nordosten werden Röslers Bemühungen dazu führen, dass die ärztliche Tätigkeit attraktiver, patientennäher und bürokratieärmer wird. "Dies steht im deutlichen Gegensatz zur Politik seiner Vorgänger Seehofer, Fischer und besonders Schmidt, die 20 000 Ärzte zum Auswandern aus Deutschland veranlasst haben und somit für den Ärztemangel in Deutschland verantwortlich sind", erklärte der Landesverband im Anschluss an seine Mitgliederversammlung in Rostock.

In den jetzt vom Bundestag beschlossenen Gesetzen erkennen die Hausärzte von der Ostseeküste "erstmals deutliche Ansätze zum Abbau von Regressdrohungen und Bürokratie". Als Beispiele für Entlastungen der Praxisinhaber nennen sie die Entschärfung der aut-idem-Regelung, den optionalen Ersatz von Richtgrößenprüfungen und die Aussetzung der Über- und Unterversorgungsregelungen zu Lasten anderer Arztgruppen.

Der Landesverband unterstützt auch Röslers Ankündigung, mit einer weiteren Honorarreform eine vereinfachte und leistungsbezogene Mittelverteilung sowie eine stärkere Kostenverantwortung der Patienten erreichen zu wollen.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kommentar: Stimmt das Kritikmaß noch?

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