Kommentar
Spaltung vorerst abgewendet
Elf Monate nach dem gescheiterten Systemausstieg leidet Bayerns Hausärzteverband noch immer unter den Nachwehen. Der harte Kurs, den der Ex-Vorsitzende Dr. Wolfgang Hoppenthaller gefahren hatte, habe im vergangenen Jahr letztendlich keine Mehrheit gefunden, verteidigt der amtierende Vorstand seine Linie.
Der Verband sei wieder ein verlässlicher Verhandlungspartner der Kassen geworden. Mangelnden Kampfeswillen wirft deshalb Hoppenthaller seinem Amtsnachfolger vor.
Die Hausärzte würden von den Kassen am Nasenring durch die Arena geführt. Die verhandelten Hausarztverträge seien ihr Geld nicht wert, meint Hoppenthaller.
An der Basis haben die unterschiedlichen Interpretationen Verwirrung gestiftet. Mancherorts wurde sogar spekuliert, dass sich der Verband deshalb spalten könnte. Dazu wird es aber wohl nicht kommen, wie die Mitgliederversammlung in Erlangen gezeigt hat.
Die Appelle zur Einigkeit zeigten Wirkung. Deutlich wurde aber auch: Die Kritik am Vorstand war notwendig. Die Mitglieder wollen besser über die Gedankengänge des BHÄV-Vorstandes informiert werden. Und sie erwarten mehr Kampfeswillen. Verhandlungen mit den Kassen werden also nicht einfacher.
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