Kraft setzt auf bessere Klinik-Hygiene

Nordrhein-Westfalen geht in die Offensive beim Kampf gegen nosokomiale Infektionen.

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KÖLN (iss). Die Landesgesundheitskonferenz in Nordrhein-Westfalen hat eine Entschließung zur Reduzierung von Krankenhausinfektionen verabschiedet. Das sektorübergreifende Handlungskonzept "Prävention nosokomialer Infektionen" zielt vor allem auf Qualitätsverbesserungen in der Hygiene und beim Einsatz von Antibiotika ab.

Die Organisationen und Einrichtungen des Gesundheitswesens haben sich zu seiner Umsetzung verpflichtet. "Hygiene ist eine elementare Voraussetzung für jede medizinische Versorgung", sagte Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne).

In Nordrhein-Westfalen infizieren sich jedes Jahr schätzungsweise 100.000 bis 150.000 Patienten mit Krankenhauskeimen.

Das Handlungskonzept sieht unter anderem die vermehrte Teilnahme von Krankenhäusern an der "Aktion saubere Hände" vor, die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Ärzten und Pflegern sowie die verbesserte Information der Bevölkerung über einen wirksamen Antibiotikaeinsatz.

Über Sektorengrenzen hinweg

Es schließt sich an den Aktionsplan Hygiene an, den das Ministerium Anfang des Jahres auf den Weg gebracht hatte.

In diesem Jahr trat die Landesgesundheitskonferenz zum 20. Mal zusammen. Aus diesem Anlass nahm neben Steffens auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) an der Sitzung teil - ein Novum in der Geschichte des Gremiums.

"Unser Ziel ist eine flächendeckende, bedarfsgerechte, qualitativ hochwertige und ohne Hürden zugängliche gesundheitliche und medizinische Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen - unabhängig von sozialem Status, Alter, Herkunft oder Geschlecht", sagte Kraft.

Ministerin Steffens strich den sektorübergreifenden Ansatz der Konferenz hervor. "Die Landesgesundheitskonferenz hat eine Vorreiterrolle und in den vergangenen 20 Jahren in Nordrhein-Westfalen viel bewegt." Andere Bundesländer übernähmen diese Strukturen erst jetzt.

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