NRW: Kompetenzzentrum für Allgemeinmedizin

KÖLN (iss). In Nordrhein-Westfalen wollen sich die Allgemeinmediziner an den Universitäten gemeinsam für die Sicherung der hausärztlichen Versorgung im Land einsetzen.

Veröffentlicht:

Sie haben sich Anfang Februar zum "Kompetenzverbund Allgemeinmedizin NRW" zusammengeschlossen und wollen in Forschung, Lehre, Fort- und Weiterbildung sowie Öffentlichkeitsarbeit künftig an einem Strang ziehen.

"Wir sind ein Netzwerk, in dem alle auf Augenhöhe zusammenarbeiten", sagt der Sprecher des Verbunds Professor Stefan Gesenhues, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Essen.

Es beteiligen sich die allgemeinmedizinischen Abteilungen und Institute der Universitäten Aachen, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Duisburg/Essen, Köln, Münster und Witten/Herdecke.

Eine wichtige Herausforderung sehen die Mitglieder des Verbunds im Kampf gegen den Nachwuchsmangel in der Allgemeinmedizin.

"Auch an den Universitäten bekommen wir Anrufe von Bürgermeistern, die in ihren Orten Hausarztstellen nicht besetzt bekommen und uns um Hilfe bitten", berichtet Gesenhues.

Universitärer Blickwinkel keine Gefahr

Wegen der sich abzeichnenden Versorgungsprobleme sei es wichtig, die Studierenden möglichst früh für die Allgemeinmedizin zu begeistern. Ein wichtiger Ansatzpunkt sei dabei das Praktische Jahr Allgemeinmedizin.

"Das ist eine der Voraussetzungen, um Nachwuchs für unser Fach zu gewinnen." In Essen entfielen inzwischen 20 Prozent der PJ-Plätze auf die Allgemeinmedizin. Das habe sich bewährt.

Der Kompetenzverbund verstehe sich auch als Ansprechpartner für die Politik, sagt Gesenhues. "Wir stellen unsere Expertise zur Verfügung."

Die Gefahr, durch den universitären Blickwinkel die konkreten Anforderungen der hausärztlichen Tätigkeit aus den Augen zu verlieren, sieht er nicht.

Schließlich seien die Ärzte alle auch in der Praxis tätig. "Wir haben Kontakt zur Basis und sitzen nicht im Elfenbeinturm."

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System