Augenärzte werden nicht geteilt

Für die neue Bedarfsplanung sollten nach dem Willen der Kassen die Augenärzte gesplittet werden. Die gingen auf die Barrikaden, genauso wie die KBV. Jetzt rudert der GKV-Spitzenverband zurück.

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Welcher Augenarzt operiert, welcher ist nur konservativ tätig, wer macht beides?

Welcher Augenarzt operiert, welcher ist nur konservativ tätig, wer macht beides?

© Inga F / fotolia.com

KÖLN (iss). Die Trennung der Berufsgruppe der Augenärzte bei der künftigen Bedarfsplanung ist für die KBV kein Thema.

"Unser Konzept ist weit davon entfernt, in die Feinheiten der Fachgruppe zu gehen", betonte Dr. Bernhard Gibis, Leiter des Referats Bedarfsplanung bei der KBV.

Auf dem Kölner Sozialrechtstag hatte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Johann-Magnus Freiherr von Stackelberg, die aktuelle Bedarfsplanung bei den Augenärzten als zu undifferenziert bezeichnet.

Deshalb seien sich Kassen und KBV einig, dass die Fachgruppe in zwei Gruppen aufgeteilt werden soll, in konservativ tätige und operierende Augenärzte.

Diese Darstellung wies Gibis jetzt zurück. "Darüber gibt es keinen Konsens mit der KBV", sagte er. Die Entscheidung, ob mehr Operateure oder mehr konservativ Tätige gebraucht werden, hänge von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort ab.

Aufspaltung unsinnig

Nach Einschätzung von Professor Bernd Bertram, Vorsitzender des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands, wäre eine Aufspaltung der Augenärzte unsinnig und würde zu gravierenden Verwerfungen führen.

"Die meisten Kollegen machen beides", sagte er. Maximal fünf Prozent seien weitgehend operativ tätig und rund 30 Prozent operierten gar nicht. "Der Rest liegt irgendwie dazwischen."

Gerade die jungen, aktiven Kollegen würden alle auch operieren. "Wenn man sie dazu verdonnern würde, nur noch zu operieren, dann wäre das das Aus für das Fach", prognostizierte Bertram.

Der GKV-Spitzenverband ist inzwischen zurückgerudert. Man solle jetzt nicht um einzelne Wörter streiten, sagte Sprecher Florian Lanz der "Ärzte Zeitung".

"Wichtig ist, dass wir zu einer Lösung kommen, die die unterschiedlichen Tätigkeiten der Augenärzte bei der künftigen Bedarfsplanung angemessen berücksichtigt."

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