KV-Chefin Feldmann gegen Substitution

WEIMAR (rbü). Thüringens KV-Chefin Regina Feldmann lehnt die Substitution ärztlicher Leistungen durch Pflegekräfte ab.

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Entsprechende Modellversuche seien nicht sinnvoll, sagte Feldmann im Vorfeld des Deutschen Ärztetags in Nürnberg, der sich unter anderem den Themen Delegation und Substitution widmen wird.

"Meiner Meinung nach muss immer der Arzt im Zentrum stehen und alle Maßnahmen der medizinischen Betreuung anordnen und überwachen", sagte Feldmann.

Der Weg der Substitution und eine Akademisierung der Pflegeberufe seien schon deshalb problematisch, weil auch dort ein Fachkräftemangel prognostiziert wird.

Thüringens KV-Chefin schlägt stattdessen eine stärkere Delegation von Leistungen an qualifizierte nicht ärztliche Praxismitarbeiter in Behandlungsteams vor.

Arztbusse für Thüringen untauglich

"Teamarbeit ist das Zauberwort der Zukunft", so Feldmann. Sie ermögliche es außerdem, Familie und Arbeit besser zu koordinieren.

"Modellversuche müssen nicht aus dem Boden gestampft werden, es gibt bereits sehr gute Beispiele der Teamarbeit, die Basis für eine spätere Standardisierung sein könnten."

Feldmann rief Thüringer Ärzte, die bereits in einem funktionierenden Team arbeiten, zum Erfahrungsaustausch mit der KV auf. "Die Ressource Arztzeit muss möglichst vollständig für die Versorgung von Patienten eingesetzt werden", so Feldmann.

Daher seien Konzepte für ländliche Regionen wie Thüringen, bei denen Ärzte per Bus zum Patienten gefahren werden, untauglich. Der Arzt müsse an einem zentralen Standort erreichbar sein. Dazu müsse jedoch die Anbindung verbessert werden, fordert sie.

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