Kommentar zur ÄApprO

Allgemeinmedizin an die Unis!

Von Rebecca Beerheide Veröffentlicht:

Die einen schäumen, die anderen feiern: Die Reaktionen auf den Beschluss des Bundesrates gegen ein Pflichtquartal Allgemeinmedizin im Praktischen Jahr könnten nicht unterschiedlicher sein.

Doch auch wenn bei den Pflichtquartal-Gegnern noch die Sektkorken knallen und der Groll bei den Befürwortern noch nicht verflogen ist - nun ist es wichtig, dass alle Beteiligten schnell zur Sacharbeit zurückkehren.

Zwar haben die Bundesländer dem Pflichtquartal tatsächlich eine Absage erteilt - jedoch nur für den Moment: Die Länder wollen künftig ein genaues Auge darauf haben, was in der Ausbildung an den Medizinfakultäten passiert.

Bisher gibt es an 19 von 36 Fakultäten einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin - die Zeit ist längst reif, an allen Unis Lehrstühle für das Fach einzurichten. Das kostet Geld, das die Länder lockermachen müssen. Mehr Allgemeinmediziner finden sich nur, wenn das Fach in der Lehre verankert ist.

Auch die Standesvertreter sollten die Zeichen der Zeit erkennen: Die Weiterbildung für Allgemeinmediziner muss dringend strukturell verbessert werden. Vorbilder, Modelle und Ideen dafür gibt es genug.

Nur wer für seine Disziplin begeistern kann, wird in Zukunft noch junge Mediziner finden, die allen Widrigkeiten zum Trotz gerne Hausarzt werden wollen.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Allgemeinmedizin-Pflicht im PJ ist vom Tisch

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