Südwesten
Drohender Mangel bei substituierenden Ärzte
STUTTGART. Die Versorgung von Substitutionspatienten ist nach Ansicht der Landesärztekammer Baden-Württemberg bedroht.
Es fehle an Nachwuchsmedizinern mit diesem Schwerpunkt. Bereits in vier Bezirken liege der Altersdurchschnitt substituierender Ärzte bei 58 oder 59 Jahren, heißt es in einer Kammermitteilung.
Kammervorstand Dr. Christoph von Ascheraden sieht drei Gründe für den sich abzeichnenden Nachwuchsmangel. Vor allem auf dem Land leide der Ruf der Ärzte, da Suchtkrankheiten nicht als schwere chronische Krankheiten angesehen würden.
Die Gesetze für Substitutionsmedizin seien zu eng gefasst und der Aufwand würde nicht entsprechend honoriert. Daher fordert die Kammer, rechtlich den illegalen Besitz und den Handel mit Betäubungsmitteln klar vom Einsatz zu Therapiezwecken zu trennen.
Auch soll es Ärzten möglich werden, den Patienten Substitute für zwei Tage mit zu geben. Zudem sollen die honorierten Gesprächsziffern auf zwölf pro Quartal erhöht werden. (eb)