KVWL
"22 Prozent der Leistungen sind nicht bezahlt"
DORTMUND. Wenn es in Deutschland eine Zwei-Klassen-Medizin gibt, dann in anderer Form als allgemein behauptet, findet der Vorstandsvorsitzende der KV Westfalen-Lippe (KVWL) Dr. Wolfgang-Axel Dryden.
Es gebe mit der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung nicht zwei grundsätzlich verschiedene Versicherungssysteme, aber zwei verschiedene Arten der Bezahlung der ärztlichen Leistungen, sagte Dryden bei der KVWL-Vertreterversammlung.
Die PKV erstatte Leistungen in voller Höhe, wie sie die Gebührenordnung darstelle. "Die GKV gibt vor, Leistungen nach einem bundesweit gültigen Euro-EBM zu vergüten, stellt aber in Wahrheit deutlich weniger Geld dafür zur Verfügung", kritisierte er.
In Westfalen-Lippe würden über alle Fachgruppen 22 Prozent der erbrachten GKV-Leistungen nicht bezahlt, weil sie über das Budget hinaus gehen. Oder anders herum betrachtet: 100 Prozent der Leistungen würden nicht zum vereinbarten Wert bezahlt.
"Das ist der eigentliche Unterschied zwischen GKV und PKV, das ist die Zwei-Klassen-Medizin, die wir haben", betonte er. (iss)