Thüringen

Streit über Wartezeiten bei Fachärzten

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WEIMAR. Die Verhandlungen über angemessene Wartezeiten bei Fachärzten in Thüringen stecken in der Sackgasse. Die Krankenkassen und die KV (KVT) in Weimar finden keinen gemeinsamen Nenner, wie zeitnahe Fristen realisiert werden können.

Nach Paragraf 75 SGB V müssen die KVen eine "zeitnahe Zurverfügungstellung" der fachärztlichen Versorgung sicherstellen. Was das konkret bedeutet, wird nicht gesagt.

"Eine gemeinsame Lösung aller Thüringer Kassen zu angemessenen Wartezeiten auf einen Kassenarzttermin ist zur Zeit nicht in Sicht", erklärt die AOK Plus als Verhandlungsführer. Die Gespräche seien - zusammen mit den gescheiterten Honorarverhandlungen unterbrochen worden.

Nun kündigt die AOK Plus an, ihren Versicherten einen Termin-Service in Eigenregie anzubieten.

Thüringens KV-Vorsitzende Annette Rommel sieht eine starre Fristenregelung skeptisch: "Wir wollen das auf einer ärztlich-medizinischen Ebene haben und nicht auf einer Marketingebene." Was die Kassen sich vorstellen, sei etwas plakativ. Zumal Akutfälle immer gleich behandelt würden.

Rommel ist gegen Überregulierung. Es sei besser, "Dinge organisch wachsen und gedeihen zu lassen." Zeitliche Vorgaben führten nicht automatisch zu einer Verbesserung der Versorgung.

Ziel der KV Thüringen ist eine extrabudgetäre Vergütung. Statistische Erhebungen über Wartezeiten bei einzelnen Fachgruppen liegen nicht vor. (rbü)

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