Honorar

Wogen zwischen KBV und VV geglättet

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Grundleistungen sollen künftig extrabudgetär vergütet werden - an diesen Beschluss der VV will sich die KBV bei den Honorarverhandlungen mit den Kassen halten. Das hat sie nun klargestellt, nachdem Aussagen von KBV-Vize Feldmann bei einigen VV-Mitgliedern Verwirrung gestiftet hatten.

BERLIN / POTSDAM. Grundleistungen der Haus- und Fachärzte sollen ab 2014 extrabudgetär vergütet werden.

Mit dieser Forderung ist die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in die laufenden Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen gegangen. Das hat KBV-Sprecher Dr. Roland Stahl auf Nachfrage bestätigt.

Damit kehrt die KBV zu dem Kurs zurück, der in der Vertreterversammlung (VV) beschlossen wurde. "Es bleibt alles wie gehabt und von der VV beschlossen", teilte Stahl der "Ärzte Zeitung" mit.

Zwischenzeitlich hatten Äußerungen von KBV-Vorständin Regina Feldmann für Verwirrung gesorgt.

Sowohl die KV Hamburg als auch der Chef der KV Brandenburg (KVBB) Dr. Hans-Joachim Helming bewerteten es kritisch, dass diesen Äußerungen zufolge die Überführung von hausärztlichen Grundleistungen aus der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung (MGV) in die extrabudgetäre Gesamtvergütung (EGV) entgegen dem VV-Beschluss doch nicht Bestandteil der Forderungen sein sollte.

Die KV Hamburg hat ihre Kritik zwischenzeitlich revidiert. Helming kündigte der Brandenburger VV an: "Wir werden natürlich alles daran setzen, insbesondere Grundversorgungsleistungen aus der MGV in die EGV zu überführen."

Argumente der Ärzte werden Kassen überzeugen

Mit Blick auf den Fortgang der Verhandlungen am 25. September im Erweiterten Bewertungsausschuss zeigt sich der KVBB-Chef optimistisch. Er erwartet, dass die Argumente der Ärzte in diesem Jahr schwerer wiegen als die der Krankenkassen.

Nach seinen Angaben stützt das nun vorliegende Ergebnis des Instituts des Bewertungsausschusses (InBa) zur Punktwertanpassung die Forderungen der KBV. Die Kassen würden dieses Ergebnis "sehr kritisch" sehen.

Die KBV wolle eine Anhebung des bundesweiten Orientierungspunktwertes um 2,6 Prozent fordern. "Wir sind im Augenblick zuversichtlich, dass unsere Interessen stärker unterstützt werden", sagte Helming.

Die Ergebnisse des InBa seien stichhaltig. "Wenn dort entsprechende Ergebnisse produziert werden, haben diese eine gewisse Tragfähigkeit", sagte der KVBB-Chef den Vertretern.

Für die Punktwertanpassung herangezogen werden laut Helming die Entwicklung der Oberarztgehälter (1,7 bis 3 Prozent), die Überschüsse nach Fachgruppen (aktuell nur bei den Hausärzten), die Anpassungsrate nach dem sogenannten Stabs-Punktzahlvolumen (0,83 Prozent), die Schätzung der Praxiskostensteigerung nach Fachgruppen (0 bis 3,6 Prozent, Hausärzte bundesdurchschnittlich 2,8 Prozent) und die Preissteigerung (0,08 Prozent). (ami)

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