Wartezeiten
BDI gegen Vier-Wochen-Frist
BERLIN. Der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) hat sich gegen die Vier-Wochen-Frist bei den Wartezeiten auf einen Facharzttermin ausgesprochen.
Eine solche Frist schaffe nur eine neue Reglementierung in der vertragsärztlichen Versorgung - und das sei kontraproduktiv, um lange Wartezeiten auf einen Facharzttermin zu verhindern, sagte BDI-Chef Dr. Wolfgang Wesiack.
Er forderte den Gesetzgeber und die Körperschaften auf, die Ursachen dieser Fehlentwicklung zu beseitigen. "Zu lange Wartezeiten haben ihren Hauptgrund in der Budgetierung der kassenärztlichen Gesamtvergütung", betonte Wesiack.
Diese sei in Form von Regelleistungsvolumina und von Praxisbudgets inzwischen in jeder einzelnen Praxis angekommen.
Montgomery für "dringliche Überweisung"
Zum Hintergrund: Im Koalitionsvertrag hat sich die große Koalition auf eine Vier-Wochen-Frist bei Facharztterminen geeinigt.
Union und SPD wollen durchsetzen, dass Patienten in ein Krankenhaus gehen können, wenn sie nicht binnen vier Wochen einen Termin beim Facharzt erhalten.
Erst kürzlich hatte der Präsident der Bundesärztekammer, Professor Frank Ulrich Montgomery, vorgeschlagen stattdessen, eine "dringliche Überweisung" einzuführen.
Wer dann ohne Überweisung seines Hausarztes einen Facharzttermin wünsche, müsse unter Umständen etwas länger warten. "Das Terminmanagement muss in den Händen der Ärzte bleiben", sagte Montgomery (sun)