Kommentar zur KBV
Ein riskantes Spiel
Es ist gut, dass sich die Vertreter der niedergelassenen Vertragsärzte in der politischen Debatte zurückmelden. Mehr als 100 Tage nach der Einigung auf einen Koalitionsvertrag hat die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) - endlich - dazu Stellung bezogen.
Auch wenn die exakten Inhalte des KBV-Positionspapiers noch nicht bekannt sind. Inhaltlich aufhorchen lässt, dass die Vertreterversammlung und Andreas Gassen als neuer KBV-Chef an der von seinem Vorgänger Andreas Köhler im Jahr 2012 aufgezogenen Drohkulisse festhalten wollen.
Werden zentrale Bedingungen der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten binnen fünf Jahren nicht erfüllt, stellen sie infrage, den ambulanten Sicherstellungsauftrags fortzuführen.
Kann das gut gehen? Anders als die Ärzte es im September 2012 gefordert haben, sollen die Krankenhäuser laut Koalition verstärkt für die ambulante Versorgung geöffnet werden. Die Qualitätssicherung wird den Ärzten nicht zurückgegeben, sondern außerhalb der Ärzteschaft gesetzlich institutionalisiert. Und die geplante Stärkung der selektiven Versorgung bedeutet ohnehin auch eine Schwächung der kollektiven.
Bis zum Ablauf des Ultimatums der Ärzte sind es nur noch 45 Monate. Die KBV pokert hoch.
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