Transplantation

Regierung hält sich mit Kritik an Prüfern zurück

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BERLIN. Die Bundesregierung übt sich bei der Bewertung der Arbeit der Prüfkommissionen, die Leber-Transplantationsprogramme an Unikliniken untersucht haben, in Zurückhaltung.

Nach Bekanntwerden der Manipulationen etwa am Uniklinikum Göttingen hat eine Kommission alle 24 Zentren mit Lebertransplantationsprogrammen untersucht. Dabei wurden die Krankenakten von 1180 Empfängern gespendeter Lebern geprüft.

Der Abschlussbericht der Kommission vom September 2013 war auf Kritik gestoßen. So hatten etwa externe Gutachter von der Uniklinik Göttingen moniert, die Kommission habe ihre "Prüfaufgabe nur ungenügend wahrgenommen".

Die Grünen wollten dazu in einer Anfrage die Haltung der Bundesregierung ergründen - doch die referiert vor allem Ergebnisse der Kommission. Es sei nicht Aufgabe der Regierung, "den Stand der medizinischen Wissenschaft, den die Prüfungskommission ihren Prüfungen zugrunde legt, zu bewerten", heißt es.

An der Zahl der Prüfungen in den Zentren hat die Regierung nichts auszusetzen, auch nicht daran, dass die Prüfer ehrenamtlich tätig gewesen sind.Mögliche Interessenkonflikte seien bei der Zusammenstellung der Prüfgruppen vermieden worden. So waren Vertreter der geprüften Klinik nicht zugleich Mitglieder der in ihrer Klinik tätigen Prüfgruppe, berichtet die Regierung.

Nach Bekanntwerden der Manipulationen war von mehreren Seiten - auch von den Grünen - gefordert worden, die Überwachung des Transplantationswesens zur staatlichen Aufgabe zu machen.Aktuell werden sämtliche weitere Transplantationsprogramme der Zentren (Herz, Lunge, Niere, Pankreas) untersucht. Ergebnisse werden im Spätsommer 2015 erwartet, heißt es. (fst)

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