KV-System

Hausärzte für Trennung

Deutliche Position in Richtung KBV und KVen: Der Hausärzteverband hält an der Forderung nach einer Trennung von haus- und fachärztlichem Bereich fest.

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DÜSSELDORF. Der Hausärzteverband besteht auf einer Umsetzung der im Koalitionsvertrag angestrebten paritätischen Vertretung von Haus- und Fachärzten in den Gremien der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen). Dabei zählen nach Auffassung des Verbands Psychotherapeuten zum fachärztlichen Versorgungssektor.

Unmittelbar nach der KBV-Vertreterversammlung (KBV-VV) am Montag und im Vorfeld des am Dienstag beginnenden 117. Deutschen Ärztetages verdeutlichte der Verband noch einmal seine Position: Hausärzte seien inzwischen in eine strukturelle Minderheit geraten.

Durch eine Vielzahl von Bestimmungen in Honorarverteilungsmaßstäben (HVM) könnten fachärztliche Mehrheiten in den Vertreterversammlungen der KVen Restriktionen mit Wirkungen für Hausärzte beschließen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hausärzteverbandes, Eberhard Mehl.

Für grundsätzlich richtig hält der Hausärzteverband das Ziel, auch in der fachärztlichen Weiterbildung Teile zu definieren, die in der ambulanten Versorgung absolviert werden können, sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Hausärzteverbandes.

Die Idee einer Stiftung, die die ambulante Weiterbildung in der Allgemeinmedizin und in den Spezialistenfächern finanziert, hält Weigeldt für eine Option. Sie sei allerdings sehr kompliziert und schwierig realisierbare - auch wegen der Vielzahl der Beteiligten.

Priorität müsse deshalb die Sicherstellung der Förderung der allgemeinmedizinischen Weiterbildung haben. Hier kommt es immer wieder vor, dass regionale Fördertöpfe vorzeitig erschöpft sind und für Praxisinhaber und Ärzte in der Weiterbildung erhebliche Unsicherheiten entstehen.

Notwendig sei eine zentrale Finanzierung, die die komplette Förderung der Weiterbildung sicherstellt und Friktionen beispielsweise bei einem Standortwechsel über KV-Grenzen hinweg vermeidet.

Kritisch bewertet Weigeldt den Hausarzt-EBM. Der Trend zu mehr Einzelleistungen sei falsch. Er zwinge Ärzte aus abrechnungstechnischen Gründen zu einem bestimmten medizinischen Verhalten. Deshalb lehnt der Hausärzteverband eine Weiterentwicklung dieses EBM ab. Als Folge dessen werde die Teilnahme an Hausarztverträgen nach Paragraf 73b SGB V in Zukunft deutlich zunehmen. (HL)

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