Zweiter Beratungstag

Ärztetag fordert mehr Geld und Personal für ÖGD

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Der Deutsche Ärztetag hat sich am zweiten Tag mit der Schmerzmedizin, Prävention und der Zukunft des Öffentlichen Gesundheitsdienstes beschäftigt. Wir haben die Beratungen in Kurzmeldungen zusammengefasst.

18:08 Uhr. Die Beratungen sind für heute beendet. Morgen werden die Debatten über die Prävention fortgeführt.

17:13 Uhr. Die Hausarztpraxis sei prädisponiert für primäre Prävention, sagt Bayerns Kammerpräsident Dr. Max Kaplan. Oft kenne der Arzt den Patienten schon lange, sei mit der familiären Situation vertraut, wisse um das individuelle Risiko des Patienten. Kaplan: "Prävention ist kein Selbstzweck, sondern dient der Lebensqualität."

Der Ärztetag hat das Thema Schmerzmedizin beendet. Jetzt beschäftigen sich die Delegierten mit dem Tagesordnungspunkt Prävention.

Der Tag zum Nachhören

16:27 Uhr. Der Deutsche Ärztetag hat den Gemeinsamen Bundesausschuss aufgefordert, Versorgungslücken in der sektorenübergreifenden schmerztherapeutischen Versorgung zu schließen. Es gebe deutliche Hinweise aus Forschung und Praxis, dass weiterhin viele Menschen von den ambulanten und stationären schmerztherapeutischen Angeboten nicht erreicht werden.

Die Delegierten beklagen, dass in Deutschland durchschnittlich zwei Jahre vom Beginn einer Schmerzkrankheit bis zur richtigen Diagnose vergehen - und weitere zwei Jahre bis zu einem adäquaten Behandlungsansatz.

14:39 Uhr. Der Ärztetag verabschiedet eine Entschließung zum ÖGD: Die Träger des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Bund, Ländern und Kommunen werden nachdrücklich aufgefordert, die Arbeitsfähigkeit des ÖGD durch dessen ausreichende Finanzierung zu gewährleisten und nachhaltig zu sichern. Dazu gehöre eine angemessene Personalausstattung. Zur ausführlichen Meldung.

14:28 Uhr. Der Delegierte Ellis Huber aus Berlin macht diese Rechnung auf: Bei GKV-Ausgaben in Höhe von etwa 200 Milliarden Euro und Aufwendungen im ÖGD von etwa einer Milliarde Euro könne von einer „dritten Säule“ nicht mehr die Rede sein. „Wollen wir Ärzten im ÖGD 150.000 Euro vor Steuern gönnen?“, fragte er. Dann würden 50 Millionen Euro mehr benötigt – aus seiner Sicht eine eher bescheidene Summe. Diese Maßnahme, so Huber, sei wünschenswert.

13:15 Uhr. Die baden-württembergische Delegierte Dr. Anne Gräfin Vitzhum beschreibt konkrete Auswirkungen des Ärztemangels im ÖGD: Beim Ausbruch von Läusen im Kindergarten müssten Mütter bescheinigen, dass ihre Kinder läusefrei sind. Die seien aber in der Regel berufstätig und geraten so unter extremen Druck. Die Folge: Das Problem bleibt an überforderten Kindergärtnerinnen hängen.

Der Ärztetag macht jetzt Mittagspause. Danach geht es weiter mit dem Thema ÖGD.

12:55 Uhr. Der Ärztetag hat vor der Mittagspause das Thema "Öffentlicher Gesundheitsdienst" auf der Tagesordnung vorgezogen. Dr. Udo Wolter, Vorsitzender des Ausschusses "Ärzte im öffentlichen Dienst" der Bundesärztekammer, beklagt Defizite bei der Vergütung: "Die Bezahlung und das Ansehen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes stehen im krassen Gegensatz zu den Qualifikationsanforderungen." (fuh)

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