Kommentar

Popanz "Wartezeiten"

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Die Ärzte sollten sich angesichts der nach wie vor guten Ergebnisse der Versichertenbefragung nicht in Sicherheit wiegen. Die Wartezeitendebatte wird damit nicht beendet sein, ebenso wenig die über Instrumente der Patientensteuerung.

Wenn in wenigen Jahren die Ressource Arzt knapp wird, werden ordnungspolitische Konzepte gefragt sein, wie ein niedrigschwelliger Zugang aller zu ärztlichen Dienstleistungen aufrecht erhalten bleiben kann.

Die freie Arztwahl ist ein hohes Gut. An geografischen und demografischen Rändern der Gesellschaft beginnt dieses gesetzlich verbriefte Recht jedoch bereits zu erodieren - und dies gilt nicht nur für gesetzlich Versicherte. Schon heute ist nicht mehr für jeden Bewohner einer arztverlassenen Gegend in Sachsen-Anhalt oder in der Eifel der Wunscharzt noch mit vertretbarem Aufwand zu erreichen.

Pflegebedürftigen, zum Beispiel an einer Demenz erkrankten Menschen, fällt es schwer, eine Arztwahl frei und ohne fremde Hilfe zu treffen. In der Integrierten Versorgung verzichten Patienten zumindest zeitweilig freiwillig und teilweise auf dieses Recht.

Dass sich die Politik an Terminvergabestellen festkrallt, ist ein Symptom heraufziehender Entwicklungen, aber nicht deren Lösung.

Lesen Sie dazu auch: Terminvergabe: Patienten kommen mit Wartezeiten klar

Mehr zum Thema

Bürokratieabbau in der Praxis

Kinderärzte fordern Abschaffung der Kinderkrankschreibung

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen