Krach im Nordwesten

Keine neue Resolution

In Mecklenburg-Vorpommern haben sich die VV-Vertreter wegen einer Formulierung überworfen.

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SCHWERIN. Am geplanten Versorgungsstärkungsgesetz finden sowohl Fach- als auch Hausärzte in Mecklenburg-Vorpommern Kritikpunkte. Über die Art der Kritik aber gab es in der Schweriner Vertreterversammlung und in der Führungsspitze Dissens. Auslöser des Streits war eine von Fachärzten vorgelegte Resolution gegen das Versorgungsstärkungsgesetz.

Ziel war es, "ein Zeichen zu setzen für ein gemeinsames Miteinander der fach- und hausärztlichen Kollegen auch in Mecklenburg-Vorpommern." In der strittigen Resolution hieß es, es zähle "ein Mindestmaß an Geschlossenheit und Größe, um als Verhandlungspartner wahrgenommen zu werden. Davon entfernt sich die Ärzteschaft dank ihres inneren Zerwürfnisses zusehends."

Diese Formulierung erwies sich als treffend - Haus- und Fachärzte konnten sich nicht auf eine gemeinsame Resolution einigen. Die hausärztliche Mehrheit hielt den Wortlaut insgesamt für zu negativ, wollte ihn diskutieren und umformulieren. Hausärztechef Dr. Dieter Kreye verwies darauf, dass es auch positive Punkte im Gesetzentwurf gibt, beispielsweise zur Förderung der Allgemeinmedizin und zur Abschaffung von Richtgrößenprüfungen.

"Wenn man im Gespräch bleiben will, ist die große Keule nicht geeignet", begründete Kreye seine Bedenken anschließend der "Ärzte Zeitung".

Die Fachärzte, zu denen auch KV-Vize Fritjof Matuszewski (Gynäkologe) und der stellvertretende Vorsitzende der Vertreterversammlung, Kardiologe Dr. Karsten Bunge zählten, hielten ihre Resolution aber nicht mehr für verhandelbar. Begründung: Nicht jeder Unterzeichner sei Mitglied der Vertreterversammlung, hätte sich an einer Umformulierung des eigenen Antrags also nicht beteiligen können.

Die Hausärzte brachten als Kompromiss ein, sich der 14 Tage zuvor von der Kammerversammlung Mecklenburg-Vorpommern verabschiedeten Resolution, die sich wie berichtet ebenfalls kritisch mit dem Gesetzentwurf auseinandersetzt, anzuschließen. Dies wurde anschließend gegen die fachärztliche Minderheit auch durchgesetzt.

Nun will der NAV Virchow-Bund versuchen, den Dialog zwischen Haus- und Fachärzten im Nordosten nicht abreißen zu lassen. NAV-Chefin Angelika von Schütz ging in einer Mitteilung noch einmal auf das geplante Miteinander von Haus- und Fachärzten ein und räumte ein: "Dies ist uns nicht gelungen." (di)

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