Krankenhauseinweisung

Ministerium winkt umstrittene Richtlinie durch

Das Bundesgesundheitsministerium hat die umstrittene Krankenhauseinweisungsrichtlinie unverändert genehmigt. Der KBV passt das gar nicht.

Veröffentlicht:

BERLIN. Das Bundesgesundheitsministerium hat die umstrittene Krankenhauseinweisungsrichtlinie unverändert genehmigt.

Damit wurde den Bedenken der KBV nicht Rechnung getragen. Die KBV hatte Anfang März in einem Schreiben an Gesundheitsminister Hermann Gröhe appelliert, die Richtlinie in der vom GBA vorgelegten Fassung nicht zu genehmigen.

Weil niedergelassene Ärzte demnach vor einer stationären Überweisung künftig sämtliche ambulanten Behandlungsalternativen prüfen sollen, fürchtet die KBV "das Risiko, dass Vertragsärzte sich im Rahmen von Wirtschaftlichkeitsprüfungen für Krankenhauseinweisungen rechtfertigen müssen".

Es sei den Ärzten schlicht nicht möglich, alle ambulanten Optionen in ihrer Gegend zu kennen.

Bei der Vertreterversammlung der KBV im Februar hatten sich die Delegierten gegen die neue Richtlinie ausgesprochen. Gegenüber Gröhe hatte die KBV daraufhin unter anderem gefordert, dass, sollte die Neufassung der Richtlinie genehmigt werden, die Krankenkassen wenigstens zu verpflichten wären, die Vertragsärzte über das ambulante Behandlungsspektrum in Kenntnis zu setzen.

Diese Forderung hat die Standesvertretung nun erneuert. Jetzt müsse „eine Plattform geschaffen werden, die über alle spezifischen ambulanten Behandlungsangebote in den Regionen“ informiert, heißt es. (cw)

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen