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Mehr Geld für Teilzeit-Chirurgen gefordert

Wegen der teils langen Arbeitszeiten im OP ist die Chirurgie bei jungen Ärzten nicht sonderlich beliebt, klagen die Chirurgen. Sie fordern jetzt mehr Geld für familienfreundliche Arbeitsplätze.

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MÜNCHEN. Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) hat die Politik und Kostenträger aufgefordert, familienfreundliche Arbeitszeitmodelle für Chirurgen zu finanzieren.

Im Vorfeld ihres 132. Kongresses, der vom 28. April bis 1. Mai in München stattfindet, klagen die Chirurgen ihr Leid: Viele junge Ärztinnen könnten sich nicht für die Chirurgie begeistern - etwa wegen der schwer planbaren und langen Arbeitszeiten im Operationssaal und auf Station, heißt es in einer Mitteilung.

Nach DGCH-Angaben entscheiden sich nur fünf Prozent der Medizinstudenten nach dem Praktischen Jahr für die Chirurgie - viel zu wenige, um den zukünftigen Behandlungsbedarf einer immer älter werdenden Bevölkerung zu decken.

Hohe Zusatzkosten für Teilzeit, Mutterschutz und Co.

Vielen Nachwuchs-Ärzten ist es wichtig, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. "In der Chirurgie hält deshalb eine familienfreundliche Personalpolitik mit flexiblerer Arbeitszeitgestaltung und variabler Kinderbetreuung Einzug", berichtet die DGCH.

Doch das hat seinen Preis: Wie die Chirurgen weiter ausführen, fallen nicht nur durch Teilzeit, sondern auch durch Vertretungen während Schwangerschaft, Mutterschutz, Elternzeit oder auch durch Fehlzeiten bei Erkrankung eines Kindes erhebliche Zusatzkosten an, die bisher in den Vergütungsstrukturen der Krankenhäuser nicht abgebildet sind.

"Um Teilzeitmodelle und familienfreundliche Arbeitsplätze in der Chirurgie umsetzen zu können, brauchen wir künftig einen höheren Personalschlüssel", fordert DGCH-Präsident Professor Peter M. Vogt.

"Nur so lassen sich die stetig wachsenden Anforderungen in der Chirurgie an Qualität und eine optimale Patientenversorgung auch in Zukunft gewährleisten." (ths)

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