Patientenberatung

Dienstleister der Kassen als UPD-Anbieter?

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BERLIN. Die Unabhängige Patientenberatung (UPD) soll nach einem Bericht der "Neuen Westfälischen" ab 2016 von dem Unternehmen Sanvartis aus Duisburg übernommen werden.

Sanvartis bezeichnet sich mit 220 Mitarbeitern als "eines der führenden Medical-Service-Center".

Die auf sieben Jahre ausgeschrieben UPD hat laut Paragraf 65 SGB V ein Finanzvolumen von insgesamt 63 Millionen Euro. Finanziert wird die UPD durch GKV und anteilig mit sieben Prozent der Fördersumme durch die PKV.

Ein Sprecher des Patientenbeauftragten Karl-Josef Laumann erklärte auf Anfrage, die Ausschreibung für die UPD sei noch nicht abgeschlossen. Die Unabhängigkeit des Anbieters sei im Vergabeverfahren Bedingung für die Teilnahme gewesen. Kritik am mutmaßlichen Gewinner der Ausschreibung kommt von der grünen Gesundheitspolitikerin Maria Klein-Schmeink. Sanvartis sei unter anderem Dienstleister für Kassen.

"Wenn das gleiche Callcenter jetzt Patienten etwa in Konflikten mit Krankenkassen unterstützen soll, sind Interessenkonflikte programmiert", so Klein-Schmeink. Auf Anfrage wollte sich Sanvartis nicht zum Vergabeverfahren äußern.Bislang wird die UPD von einem Verbund gemeinnütziger Einrichtungen mit bundesweit 21 Beratungsstellen erbracht.

Deren Träger sind als UPD-Gesellschafter der Sozialverband VdK Deutschland, die Verbraucherzentrale Bundesverband und der Verbund unabhängige Patientenberatung.

Nach Darstellung der Abgeordneten Klein-Schmeink haben sich die bisherigen Träger "durch langjährige Erfahrung sehr bewährt". (fst)

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