Psychiatrie

Demos gegen Personalabbau geplant

Einen massiven Personalabbau in der stationären psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung fürchten Mitarbeiter Berliner Krankenhäuser. Darum wollen Ärzte und Pfleger jetzt regelmäßig auf die Straße gehen.

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BERLIN. Einen massiven Personalabbau in der stationären psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung fürchten Mitarbeiter Berliner Krankenhäuser.

Auslöser werde die Einführung des Pauschalierenden Entgeltsystems in der Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) sein, warnen Ärzte. Grund sei das gleichzeitige Auslaufen der Psychiatrie-Personalverordnung (Psych-PV).

Dagegen wollen Ärzte und Pflegekräfte nun auf die Straße gehen. Jeden letzten Freitag im Monat, beginnend am Freitag, 31. Juli, wollen die Mitglieder der Initiativgruppe PEPP und Unterstützer vor dem Bundesgesundheitsministerium in der Friedrichstraße in Berlin demonstrieren.

Große Teilnehmerzahl erwartet

Eine besonders hohe Teilnehmerzahl wird laut der Veranstalter am 27. November erwartet, wenn zeitgleich der Kongress der DGPPN in Berlin stattfindet.

In der Personalverordnung ist minutengenau festgelegt, wie lange sich Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte je nach Diagnose mit einem Patienten beschäftigen sollten. Unter PEPP würde die Arbeit an und mit den Patienten in einer Pauschale zusammengefasst. Ob eine bedarfsgerechte Finanzierung des Personals im klassischen Fallpauschalensystem möglich sei, ist umstritten.

Angemahnt wird auch aus den Regierungsfraktionen eine stärkere Kontrolle, ob die Personalanteile in den DRG in den Krankenhäusern auch tatsächlich vollständig dafür eingesetzt werden.

Unterstützung erfahren die Demonstranten gegen PEPP aus der Opposition im Bundestag. Linke und Grüne haben sich in Anträgen zum Krankenhausstrukturgesetz dafür stark gemacht, die Psychiatrie-Personalverordnung zu verlängern, um den Pflegenotstand in den Krankenhäusern nicht zu verschärfen. (af)

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