Notfallpatienten

Mehr Kooperation nötig!

Der Bayerische Ärztetag plädiert für kooperative Strukturen bei Bereitschaftspraxen an Kliniken. Dabei solle die KV mit ins Boot.

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DEGGENDORF. Eine engere Zusammenarbeit von Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten bei der Einrichtung und dem Betrieb von Bereitschaftspraxen an Kliniken hat der Bayerische Ärztetag in Deggendorf gefordert.

Auf diese Weise könnten die Kliniken, die Ärzte und das Pflegepersonal entlastet, Wartezeiten verkürzt und Patienten, die eine intensive Diagnostik und Notfallversorgung benötigen, besser versorgt werden.

Zugleich forderte der Ärztetag die Klinikträger auf, bei geplanten Neu- und Umbauten der Notfallbereiche in den Krankenhäusern gegebenenfalls die KV Bayerns (KVB) einzubeziehen, um so die Verzahnung von vertragsärztlicher und ambulant-stationärer Notfallbehandlung zu verbessern.

Dies gelinge um so besser, je näher beide Bereiche räumlich angesiedelt sind. Durch gemeinsame Betriebszeiten könnte zudem erreicht werden, dass Notfallpatienten, die die Klinik aufsuchen, entsprechend ihrer Dringlichkeit der jeweils richtigen Versorgungsebene zugeführt werden.

Die von der Politik geplante bessere Vergütung von Notfallbehandlungen in den Krankenhäusern müsse auch für den ambulanten Bereich gelten, und dürfe nicht zu Lasten der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung (mGV) gehen, forderte der Ärztetag in diesem Zusammenhang.

Die Ärzte in Klinik und Praxis, die Notfallpatienten versorgen, hätten keine Möglichkeit, die unnötige Inanspruchnahme von Notfallambulanzen im Krankenhaus zu beeinflussen, hieß es zur Begründung. Das Morbiditätsrisiko müsse von den Krankenkassen getragen werden.

In diesem Zusammenhang wies der Ärztetag auch auf eine zunehmende Gefährdung von Notärzten und Rettungspersonal durch gewalttätige Patienten hin.

Durch eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Polizei, Integrierter Leitstelle und Rettungsdiensten könnten zumindest bei einschlägig bekannten Patienten solche Zwischenfälle verhindert werden, hieß es. (sto)

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