Terminservicestellen
KV Hamburg startet am 23. Januar
Die KV will mit Informationsmaterial klar machen, dass die Terminservicestelle lediglich begrenzte Möglichkeiten hat.
Veröffentlicht:HAMBURG. Die KV Hamburg startet, wie gesetzlich gefordert, am 23. Januar 2016 mit ihrer Terminservicestelle. Ziel ist die Umsetzung der gesetzlichen Vorschrift - nicht mehr. "An der Sinnlosigkeit der Terminservicestellen gibt es keinen Zweifel", sagte KV-Chef Walter Plassmann auf der jüngsten Vertreterversammlung. An die Ärzte appellierte er, ihr gewohntes Überweisungsverhalten beizubehalten.
Erst wenn weder die Vermittlung über den Arzt noch die Eigeninitiative des Patienten zu einem Erfolg geführt hat, soll die Terminservicestelle greifen. "Die Terminservicestelle sollte ein Rettungsanker sein, der erst eingesetzt wird, wenn alle anderen Versuche , einen Termin zu bekommen, scheitern", sagte Plassmann.
Er rechnet nur mit geringen Fallzahlen für die Servicestelle. Damit Ärzte und Patienten über die begrenzten Möglichkeiten der Terminservicestellen informiert sind, hat die KV Informationsschreiben für die Praxen erstellt. Darin wird deutlich gemacht, dass es keine Termine bei Wunschärzten, zu Wunschzeiten oder in Wunschregionen geben wird.
Es wird jedem Anrufer auch nur ein Termin in "zumutbarer Entfernung" angeboten. Für die Vermittlung benötigt die KV von den Fachärzten voraussichtlich zwischen ein und drei Termine pro Quartal, die von den Praxen an die Servicestellen gemeldet werden. Hierzu sind die Fachärzte verpflichtet. Welche Termine die Ärzte aber melden, bleibt ihnen überlassen. Nur bei Augenärzten erwartet Plassmann höheren Bedarf.
Termine, die von der Servicestelle nicht vermittelt werden können, werden fünf Tage vorher an die Ärzte zurückgemeldet. Die für die Terminservicestellen erforderlichen Kräfte will die KV nicht zusätzlich einstellen, sondern den Bedarf über externe Dienstleister decken. Wenn sich wie von Plassmann erwartet nach wenigen Monaten zeigt, dass der Service kaum benötigt wird, können die entsprechenden Verträge kurzfristig gekündigt werden. (di)