Nordrhein

KV-Chef warnt vor Aufspaltung der Versorgung

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DÜSSELDORF. Der Vorsitzende der KV Nordrhein (KVNo) Dr. Peter Potthoff hat davor gewarnt, innerhalb der Fachärzte zwischen Grundversorgern und spezialfachärztlichen Versorgern zu unterscheiden. "Ich denke, das wird die Verbände zerreißen", sagte er bei der KV-Vertreterversammlung in Düsseldorf.

Bereits vor einigen Jahren habe der damalige Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Dr. Andreas Köhler die Differenzierung zwischen der fachärztlichen Grundversorgung und der spezialfachärztlichen Versorgung ins Spiel gebracht. Das Konzept sei dann aber nicht weiter verfolgt worden, jeder Facharzt sollte sich weiterhin an beiden Versorgungsformen beteiligen können.

Das kann sich künftig offenbar wieder ändern. Bei einer Klausurtagung der fachärztlichen Mitglieder der KBV-VV und der fachärztlichen KV-Vorstände am 11. November sei das Thema wieder diskutiert worden, berichtete Potthoff.

"Es soll definiert werden, was die fachärztliche Grundversorgung ist", erläuterte er. Ziel sei es, diesen Bereich gezielt mit Honorar zu versorgen. Hinzu komme die Annahme, dass sich große Teile der Spezialisten im neuen Sektor der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung engagieren werden.

Eine Aufspaltung könnte nach Einschätzung des KVNo-Chefs gravierende Folgen haben: "Dann werden die Spezialfachärzte aus dem GKV-System geworfen." In den KVen würden dann nur noch die Grundversorger bleiben, erwartet er. "Nach meiner Meinung ist dieser Weg zu gefährlich."

Potthoff hält dagegen ein anderes Vorgehen für sinnvoll. Die KVen sollten verstärkt auf die Kooperationen von niedergelassenen Ärzten und Kliniken setzen. (iss)

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