KV Niedersachsen

Vermittlung von Terminen nur per Telefon

Angesichts der schwachen Nachfrage will die KV von einer Online-Terminvermittlung absehen.

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HANNOVER. Die KV Niedersachsen will wegen der geringen Nachfrage auf eine Online-Terminvergabe über die Terminservicestelle (TSS) verzichten. "Die TSS ist ein Produkt, das der Markt nicht braucht", begründete Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der KVN, den Verzicht.

"Bei unseren Planungen sind wir ursprünglich von rund 5000 Anrufen pro Tag ausgegangen. Die Realität sieht aber so aus, dass sich die Patienten ihren Wunscharzt in ihrer Wunschregion persönlich aussuchen. Sie brauchen keine Terminvermittlung."

Im ersten Quartal 2016 wurde die Servicestelle 15.805 Mal angerufen, so die KVN. "Bis zum 15. April 2016 sind insgesamt 4721 Termine an Patienten vermittelt worden", hieß es.

Im Durchschnitt rufen pro Tag 300 Bürger die TSS an. Ein Drittel davon wünscht allgemeine Hinweise zur Terminvermittlung, ein Drittel der Anrufer verfügt nicht über die Überweisung mit dem Überweisungscode, ein Drittel wird erfolgreich vermittelt.

Am häufigsten werden Termine bei fachärztlichen Internisten (1452) und Nervenärzten (1395) vermittelt. Die übrigen 1874 vergebenen Termine bezogen sich auf alle anderen Facharztgruppen.

Die Vermittlungsschwerpunkte lagen in den Großräumen Hannover, Oldenburg und Lüneburg, hieß es. Die meisten Anrufe gehen montags ein, die wenigsten freitags.

"Die Patienten haben verstanden, dass es keinen Anspruch auf den Wunscharzt zum Wunschtermin in einer Wunschregion gibt", so Barjenbruch.

"Das dürfte der wesentliche Grund für die zurückhaltende Nachfrage sein. Außerdem werden in medizinisch dringenden Fällen die Patienten in der Regel umgehend vom Hausarzt zu einem Facharzt vermittelt. Einer Terminservicestelle bedarf es dafür nicht."

Die Terminvermittlung in den KV-Regionen startete am 25. Januar. Das Datum war vom Gesetzgeber vorgegeben. (cben)

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