Baden-Württemberg

Koalition stellt Eckpunkte der Gesundheitspolitik vor

Allgemeinmedizin stärken und ein Ja zur Generalistik in der Pflegeausbildung: In Stuttgart erläutern Grüne und CDU ihren Koalitionsvertrag.

Veröffentlicht:

STUTTGART. Am Montag haben Grüne und CDU in Stuttgart die Eckpunkte ihres Koalitionsvertrages vorgestellt.

Aus dem 140 Seiten starken Papier geht hervor, dass die neuen Koalitionspartner das bestehende Landärzteprogramm weiterentwickeln und das Fach Allgemeinmedizin stärken wollen.

Dafür sollen bis 2020 an allen medizinischen Fakultäten des Landes Lehrstühle in der Allgemeinmedizin eingerichtet werden. Erprobt werden sollen auch Stipendien für den ländlichen Raum.

Auf den Plan geschrieben haben sich Grüne und Union darüber hinaus versorgungsbedarfsorientierte Krankenhausplanung, die stärkere Einbindung von Kommunen in regionale Gesundheitskonferenzen zur Entwicklung individueller Versorgungskonzepte und die Weiterentwicklung telemedizinischer Anwendungsmodelle.

Neue Pflegeberufegesetz wird positiv gesehen

Die fachschulische Ausbildung soll die größte Säule in der Pflegeausbildung bleiben, darüber hinaus wird aber auch die Akademisierung Thema. Im Koalitionsvertrag heißt es, die Partner begrüßten, dass ein neues Pflegeberufegesetz im Bund auf den Weg gebracht werde.

"Wir setzen uns für eine integrative oder modulare Ausbildung ein, bei der eine Spezialisierung am Ende der Ausbildung erfolgt und die hohe Qualifizierung und Professionalisierung in der Pflege erhalten bleibt", heißt es - ein klares Ja zur auf Bundesebene umstrittenen Generalistik.

Die Gründung einer Pflegekammer will die neue Koalition vom Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter Pflege-Verbänden im Land abhängig machen. Spricht die Mehrheit sich dafür aus, soll die Gründung initiiert werden.

Das Votum der Parteitage von Grünen und CDU steht noch aus. Die CDU trifft sich am 6. Mai zum Landesparteitag, am 7. Mai folgen die Grünen. (aze)

Mehr zum Thema

„Linke Tasche, rechte Tasche“

Labore kritisieren Honorarbeschluss als unfair

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Experten fordern von Bund und Ländern verbindliche Vorgaben für die Kooperation von Rettungsleitstellen (Bild) und ärztlichem Bereitschaftsdienst.

© Heiko Rebsch / dpa / picture alliance

Reform des Rettungsdienstes

Bereitschaftsdienst und Rettungsleitstellen sollen eng aneinanderrücken

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung steht in vielen Ländern vor großen Herausforderungen. Ein Arzt aus Israel fordert deshalb mehr Zusammenarbeit.

© Vladislav / stock.adobe.com

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen