Mecklenburg-Vorpommern

Kompetenzzentrum im Nordosten kommt

Das neue Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin in Mecklenburg-Vorpommern soll den Uni-Instituten in Greifswald und Rostock zuarbeiten und helfen, die Attraktivität der Weiterbildung zu erhöhen.

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Wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zum Hausarzt: die Weiterbildung. Sie soll durch das neu gegründete Kompetenzzentrum gestärkt werden.

Wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zum Hausarzt: die Weiterbildung. Sie soll durch das neu gegründete Kompetenzzentrum gestärkt werden.

© Nerlich Images / fotolia.com

ROSTOCK. Angehende Hausärzte und weiterbildende Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern erhalten künftig Unterstützung durch das neu gegründete Kompetenzzentrum für Allgemeinmedizin.

Das von der KV, dem Landessozialministerium und der AOK Nordost zu gleichen Teilen finanzierte Zentrum soll begleitend zur Weiterbildung Seminare an den beiden allgemeinmedizinischen Instituten in Rostock und Greifswald anbieten.

Angebot für Allgemeinmediziner: Mentoringprogramm, Didaktik und Evaluation

Es soll zudem Mentoringprogramme führen, weiterbildende Ärzte didaktisch schulen, sich um Evaluation und Qualitätssicherung der Weiterbildung kümmern und bestehende Bedenken vor einer Niederlassung ausräumen.

Sozialministerin Birgit Hesse (SPD) begründete das Engagement mit dem steigenden Bedarf an Hausärzten. "Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass die angehenden Hausärzte im Land eine fundierte Weiterbildung erhalten, in der sie auch das Rüstzeug für eine künftige praktische Tätigkeit erhalten", sagte Hesse zum Start des Zentrums.

Geführt wird es von den beiden Instituten für Allgemeinmedizin in Rostock und Greifswald, einen festen räumlichen Sitz gibt es nicht.

79 Hausärzte unter 40 Jahre

Die KV erhofft sich vom Kompetenzzentrum eine höhere Attraktivität des Fachgebietes und damit einen höheren Zulauf des ärztlichen Nachwuchses. Zugleich soll das Kompetenzzentrum dafür sorgen, dass die Zahl der Ärzte, die sich nach der allgemeinmedizinischen Weiterbildung in Rostock und Greifswald auch im Nordosten niederlassen, zunimmt.

Nach Angaben der KV steigt die Zahl der Approbierten, die Hausarzt werden wollen, schon seit einigen Jahren. Allerdings gibt es aktuell mit 79 deutlich weniger Hausärzte unter 40 Jahren als noch im Jahr 2000 (115).

In den anderen Altersgruppen ist die Zahl leicht gestiegen. Zwischen 40 und 59 Jahre alt sind derzeit 804 Hausärzte in Mecklenburg-Vorpommern (2000: 788), über 60 Jahre oder älter sind 289 (2000: 279).

Attraktivität der Allgemeinmedizin durch mit das Zentrum steigen

Im gleichen Zeitraum haben aber auch die Bemühungen um die Allgemeinärzte deutlich zugenommen. Außer der Einrichtung der beiden Lehrstühle gibt es eine deutliche Zunahme der geförderten Weiterbildungsstellen (von 44 auf 132).

Außerdem beteiligen sich inzwischen landesweit rund 20 Kliniken an der Verbundweiterbildung Allgemeinmedizin mit insgesamt rund 50 Rotationsstellen. In bestimmten Regionen Mecklenburg-Vorpommerns fördert die KV die Niederlassung auch finanziell.

Seit 2008 haben über 100 Hausärzte eine entsprechende Förderung der Zulassung erhalten. (di)

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