Schweringer Landtag
Politiker bleiben nach teilweiser Klinikschließung hart
SCHWERIN. Die Schließung von Abteilungen im Kreiskrankenhaus Wolgast wird voraussichtlich nicht rückgängig gemacht. Nach einer Anhörung vor Mitgliedern des Sozial- und des Petitionsausschusses im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern machten die Sozialpolitiker der großen Koalition aus SPD und CDU lediglich das Zugeständnis, sich mit den vorgetragenen Argumenten und Lösungsideen erneut zu beschäftigen.
Eine Volksinitiative hatte die Anhörung erwirkt, indem sie mehr als 19.000 Unterschriften für die Wiedereröffnung der Kinderheilkunde und der Gynäkologie und Geburtshilfe in Wolgast gesammelt hatte. Bei der Anhörung hatten aber die Universitätsmedizin Greifswald als Träger des Wolgaster Krankenhauses, die Krankenkassen und die Krankenhausgesellschaft Argumente für die Umstrukturierung vorgetragen.
Ziel ist eine Konzentration von Leistungen und damit Schließungen von kleinen Standorten wie in Wolgast oder Anklam zu verhindern. Die Geburtshilfe ist seit der Umstrukturierung in Anklam angesiedelt, Wolgast hat im Gegenzug die Geriatrie ausgebaut. Die Opposition im Landtag unterstützt die Kritiker dieser Linie. Sie berufen sich auf den Präsidenten der Landesärztekammer, Dr. Andreas Crusius. Dieser hält laut Mitteilung der Fraktion Die Linke einen überdimensionierten Neubau des Uniklinikums Greifswald als mitursächlich für die sinkende Auslastung der kleineren Kliniken in der Region. "Dadurch entstand ruinöser Wettbewerb um Patienten", so die Fraktion. (di)