Eröffnung des Ärztetags

Gröhe mahnt zu mehr Teamgeist in der Medizin

Trotz aller Schwierigkeiten: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hält an der tragenden Rolle der Selbstverwaltung fest. Aber er mahnt zu mehr Mannschaftsgeist der Gesundheitsberufe. BÄK-Präsident Montgomery gesteht Fehler bei der GOÄ-Reform ein.

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:
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Veröffentlicht: 24.05.2016 © Springer Medizin

HAMBURG. "Eine neue GOÄ ist überfällig" - nach den Ärztetagen in Düsseldorf und Frankfurt hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bei der Eröffnung des 119. Ärztetages in Hamburg die Reformnotwendigkeit erneut bekräftigt.

Kern der Reform müsse eine bessere Leistungs- und Bewertungssystematik sein, die die Analogabrechnung ersetze. Basis der Novellierung müsse ein gemeinsamer Vorschlag der Bundesärztekammer, der PKV und der Beihilfe sein.

Vor dem Hintergrund eines vor zwei Monaten verworfenen Reformentwurfs warnte Gröhe die Ärztefunktionäre vor unangemessener Kritik an den ärztlichen Verhandlungsführern. Das sei "nicht hilfreich".

Montgomery gesteht Fehleinschätzungen

Dicht dran am Deutschen Ärztetag

Die "Ärzte Zeitung" ist für Sie beim 119. Deutschen Ärztetag vom 24. bis 27. Mai vor Ort in Hamburg - und berichtet live und umfassend:

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In seiner Eröffnungsrede gestand BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery - auch persönliche - Fehleinschätzungen ein: "Es gibt Grund zur Kritik: Wir alle - ich schließe mich ausdrücklich mit ein - haben die Komplexität dieses Prozesses unterschätzt."

Die Schlussfolgerungen aus dem Scheitern des Reformentwurfs werden eines der bestimmenden Ärztetagsthemen sein. Ein Antrag zur Abwahl Montgomerys scheiterte gleich zu Beginn des Ärztetages.

Abgesehen von der GOÄ wird sich der Ärztetag im Zusammenhang mit der Arzneimittel- und der Krankenhausversorgung mit dem Einfluss der Ökonomisierung auf die Medizin befassen: wirtschaftlicher Druck auf Klinikärzte und die Preisgestaltung für innovative Arzneimittel.

Trotz heftiger Auseinandersetzungen mit der KBV und trotz aufsichtsrechtlicher Maßnahmen will Gröhe an der starken Stellung der Selbstverwaltung festhalten.

Diese sei besser geeignet als Privat-, Kassen- oder Staatsmedizin. "Wir haben ein großes Interesse daran, dass die Selbstverwaltung zur Gestaltung von Reformen handlungsfähig bleibt."

Netzbildung der Gesundheitsberufe nötig

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Beispielhaft nannte Gröhe Projekte, die durch den Innovationsfonds gefördert werden können, den Ausbau der sektorübergreifenden Versorgung und der Selektivverträge.

Die komplexer werdende Medizin in einer alternden Gesellschaft benötige Mannschaftsgeist und Netzbildung der Gesundheitsberufe, etwa beim Ausbau der palliativmedizinischen Versorgung.

Notwendig sei eine Kommunikation, die Patienten mehr Selbstbestimmung und Gesundheitskompetenz ermögliche. Dies müsse auch eines der Ziele der Telematik sein.

Gute Kommunikation von Ärzten sei bei der Impfberatung "unbedingt nötig", um "unverantwortlicher Panikmache" entgegenzuwirken.

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