Berlin

Hauptstadt der Kiffer?

Mit einer MultimediaKampagne will die Gesundheitsverwaltung gegen den Ruf Berlins als Kiffer-Hauptstadt vorgehen – und Präventionsarbeit leisten.

Veröffentlicht:

BERLIN. Nirgendwo in Deutschland wird mehr Cannabis konsumiert als in Berlin. Deshalb hat die Berliner Senatsgesundheitsverwaltung nun eine Präventions- und Aufklärungskampagne zu Cannabis gestartet.

Unter dem Titel "Zu breit?" will sie über die gesundheitlichen und sozialen Risiken des Cannabiskonsums informieren und zum Jugendschutz beitragen. Damit wird kurz vor Ende der aktuellen Legislaturperiode ein Beschluss der Koalitionsvereinbarung von SPD und CDU im Berliner Senat umgesetzt.

Die Kampagne spricht nicht nur Jugendliche und junge Erwachsene an, sondern auch Eltern, Lehrer, Erzieher und Trainer. "Durch Information soll eine kritische Haltung gegenüber dem Konsum von Cannabis gefördert werden. Die Kampagne soll Mut machen, auch Nein zu sagen – oder Maß zu halten", so Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU).

Auf eine Verurteilung von Konsumenten wird ganz bewusst verzichtet. Darauf verweist die Landesdrogenbeauftrage Christine Köhler-Azara. "Wir wollen suchtgefährdete Jugendliche ansprechen und nicht abschrecken", so Köhler-Azara.

Herzstück der Kampagne ist die Webseite www.berlin.de/zu-breit. Drei Plakatmotive zeigen absichtlich überzeichnet mit Comedy-Elementen die negativen Auswirkungen von Cannabis. Informationsbroschüren und Postkarten sollen in Geschäften und öffentlichen Einrichtungen ausliegen.

Für öffentliche Schulen werden spezielle Unterrichtsmaterialen inklusive eines Musikvideos bereitgestellt. Zusätzlich veranstaltet die Suchthilfe- und Präventions-Einrichtung Tannenhof Berlin-Brandenburg Diskussionsforen, Workshops und Coachings zur Suchtprävention und Suchthilfe für Konsumenten und Erwachsene mit Erziehungsverantwortung. Außerdem soll eine mobile "Zu breit?"- Lounge bis Ende November 2016 an verschiedenen Standorten Jugendliche ansprechen. (ami)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Lesetipps
Experten fordern von Bund und Ländern verbindliche Vorgaben für die Kooperation von Rettungsleitstellen (Bild) und ärztlichem Bereitschaftsdienst.

© Heiko Rebsch / dpa / picture alliance

Reform des Rettungsdienstes

Bereitschaftsdienst und Rettungsleitstellen sollen eng aneinanderrücken

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung steht in vielen Ländern vor großen Herausforderungen. Ein Arzt aus Israel fordert deshalb mehr Zusammenarbeit.

© Vladislav / stock.adobe.com

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen